Turn-EM in Polen Schäfer greift nach EM-Medaille

Stettin · Saarländische Turnerin steht am Sonntag im Finale am Schwebebalken.

 Pauline Schäfer darf sich Medaillenhoffnungen machen.

Pauline Schäfer darf sich Medaillenhoffnungen machen.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Sie meistert ein Programm voller Höchstschwierigkeiten. Meist glänzt Turnerin Pauline Schäfer am Schwebebalken mit exzellenter Haltung. In der Qualifikation der Turn-EM in Stettin belohnten die Kampfrichterinnen diese Perfektion mit dem höchsten Wert für die Ausführung (E-Note). Keiner spürt, dass sich die 22-jährige Saarländerin dafür in jedem Training selbst überwinden muss.

Mit 13 Jahren fiel sie auf den Hinterkopf, was sie bis heute belastet. „Die Blockade bei Rückwärts-Elementen ist bis heute nicht weg. Leider. Jedes Training ist eine Überwindung“, gesteht Schäfer, die vor sieben Jahren aus dem Saarland ins Trainingszentrum Chemnitz wechselte und dort zur ersten deutschen Weltmeisterin am Schwebebalken seit 36 Jahren reifte. 2017 hatte im Olympiastadion von Montreal ihre bisher größte Stunde geschlagen, als sie als erste Finalstarterin alle Konkurrentinnen mit ihrer Super-Übung schockte.

Seitdem plagen aber Rückschläge ihre Laufbahn. Eine Fußverletzung verhinderte ihren Start bei der WM im Vorjahr in Doha, eine Oberschenkel-Einblutung die Balken-Teilnahme beim Weltcup in Stuttgart im März. Nun ist sie wieder da. Zum dritten Mal nach 2015 in Montpellier und 2018 in Glasgow steht Schäfer nun in einem EM-Finale. Als Zweite des Vorkampfes zählt sie zu den Favoritinnen und könnte ihre erste EM-Medaille nach Gold und Bronze bei WM in Empfang nehmen. „Ich will meine Übung möglichst gut durchbringen. Dann bin ich zufrieden“, sagt Schäfer, die bei der Heim-WM in Stuttgart im Herbst ihr Olympia-Ticket buchen will.

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