Knifflige Aufgabe für Kerber und Co.

Stuttgart · In der Fed-Cup-Relegation gegen die Ukraine kämpfen die deutschen Tennis-Damen gegen den Abstieg.

Vor dem Relegationsspiel im Fed-Cup gegen die Ukraine stehen die deutschen Tennis-Damen um Angelique Kerber angesichts des drohenden Abstiegs unter Druck. Wenn es schlecht läuft, endet das Wochenende für die Mannschaft um die Weltranglisten-Erste mit dem Sturz in die Weltgruppe II und einem kräftigen Imageschaden.

An diesem Samstag und Sonntag wird Bundestrainerin Barbara Rittner vor allem auf die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber vertrauen, deren Leistungen zuletzt aber nicht an die sensationellen Auftritte von 2016 heranreichten. Mit dem Finaleinzug beim Turnier in Monterrey bewies sie aufsteigende Form - einen Turniersieg kann sie 2017 aber noch nicht vorweisen. "Wir sprechen von einem hohen Niveau, auf dem es nicht so läuft. Jeder erwartet viel von mir", sagte die Kielerin: "Die Erfahrung hilft mir ein bisschen, den Druck zu vergessen."

Seit 2005 ist Rittner Bundestrainerin. Sie hat das deutsche Damen-Tennis aus einer Talsohle geführt. "Ich bin jemand, der mit Herz und Seele diesen Job macht", sagte sie. Ihre Position innerhalb des Verbands gilt als gefestigt. Die frühere Profi-Spielerin steht für den Aufschwung der deutschen Damen. Die Entwicklung der Fed-Cup-Mannschaft ist aber ins Stocken geraten. Schon vor zwölf Monaten musste der Finalist von 2014 in Rumänien in der Relegation ran. Im Februar scheiterten die Deutschen - allerdings ohne Kerber - auf Hawaii an den USA.

In Stuttgart fühlt sich Kerber - ebenso wie ihre Mannschaftskolleginnen - besonders wohl. Direkt im Anschluss an das Fed-Cup-Spiel wird das bei den Spielerinnen beliebte Turnier ausgetragen, bei dem die Rückkehr der Russin Maria Scharapowa nach ihrer Dopingsperre für Trubel sorgen wird. Lediglich Titelverteidigerin Kerber ist sicher bei dem Turnier dabei. Nur noch eine der Fed-Cup-Spielerinnen wird noch eine "Wildcard" bekommen.

Wer neben Kerber im Fed-Cup-Spiel das zweite Einzel bestreiten wird, ließ Rittner offen. Ukraine-Trainer Michail Filima rechnete mit Laura Siegemund, der Stuttgart-Finalistin von 2016. Julia Görges hat ihre Handgelenk-Probleme auskuriert und bewirbt sich ebenfalls um den Platz. Als vierte Spielerin ist Carina Witthöft nominiert. Die Ukraine wird von der Weltranglisten-13. Jelina Switolina angeführt, gegen die Kerber drei Mal in Serie verloren hat.

Vier Mal sind die Deutschen seit Rittners Amtsantritt abgestiegen, jedes Mal wieder aufgestiegen. Zuletzt mussten sie 2012 den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Diesmal bliebe beim Abstieg eine Hintertür: Es ist angedacht, die Weltgruppe von acht auf 16 Mannschaften aufzustocken.

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