Idrissou: „Wir sind die dümmste Mannschaft der Liga“

Kaiserslautern · Im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg liegen beim 1. FC Kaiserslautern die Nerven blank. Nach dem 2:4 in Cottbus attackierte Mohamadou Idrissou mit einem Rundumschlag den Schiedsrichter und seine Teamkollegen.

Nach dem Nackenschlag platzte Mohamadou Idrissou der Kragen. Mit einem wilden Rundumschlag gegen seine Mitspieler und den Schiedsrichter ließ der Stürmer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern seinen Frust raus. "Manche Spieler haben keine Eier. Ich erkenne meine Mannschaft nicht wieder", sagte Idrissou nach dem 2:4 (0:1) bei Energie Cottbus: "Jeder macht, was er will, und das schon die ganze Woche. Wir sind einfach nur dumm, die dümmste Mannschaft der 2. Liga."

Im Kampf um den Einzug in die Aufstiegsrelegation scheinen bei dem Kameruner die Nerven blank zu liegen, denn auch Schiedsrichter Wolfgang Stark aus Ergolding bekam sein Fett weg. "Er sagt, ihm gefällt meine Körpersprache nicht. Ich habe eine Männer-Körpersprache. Ich bin nicht schwul und werde auch kein Schwuler sein. Das ist sein Problem", sagte Idrissou. Nach diesem Ausbruch droht dem mit 16 Toren treffsichersten Angreifer der Lauterer eine Anklage durch den DFB-Kontrollausschuss.

Bei seinen Mannschaftskollegen kam der Wutausbruch des 33-Jährigen alles andere als gut an. "Ich denke, es ist der falsche Weg. Einige Spieler sollten lieber mal auf sich selbst schauen", sagte Alexander Baumjohann. Trainer Franco Foda nahm seinen aufgebrachten Stürmer auch ins Gebet: "Jeder hat die Berechtigung, seine Meinung zu sagen. Aber man sollte nicht über andere Spieler herziehen."

Neben Idrissou sind anscheinend noch einem weiteren Profi die Nerven durchgegangen. Abwehrspieler Jan Simunek wurde am Dienstag vorläufig vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert. Nach Angaben des Vereins ist der 26-Jährige drei Tage vor der Partie in Cottbus durch unprofessionelles Verhalten aufgefallen. Der Tscheche trainiert bis auf Weiteres mit der U23.

Drei Spieltage vor dem Saisonende haben die "Roten Teufel" auf dem Relegationsplatz drei noch einen Punkt Vorsprung auf den 1. FC Köln. Einen weiteren Punkt dahinter liegt Verfolger FSV Frankfurt. Bereits am Sonntag könnten die Hessen mit einem Erfolg im direkten Duell auf dem Betzenberg an Lautern vorbeiziehen. "Von den letzten drei Spielen haben wir zwei zu Hause. Das ist unser Vorteil", sagte Idrissou. Fraglich, ob er dabei selbst auf dem Platz stehen darf.

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