Im Zeichen der Wiedergutmachung

Stockholm/Helsinki · Bei der Eishockey-WM hoffen viele auf Revanche für 2012. Der DEB-Auswahl stehen zwei NHL-Profis zur Verfügung, andere Nationen müssen ganz auf ihre Stars verzichten. Auch die Organisatoren haben etwas gutzumachen.

Diesmal soll alles besser werden: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft will bei der WM in Schweden und Finnland nicht noch weiter abstürzen, auch für mehrere Protagonisten geht es um Wiedergutmachung. Sportlich wie organisatorisch wollen vor allem die Gastgeber in Stockholm und Helsinki beim Wiedersehen nach der WM 2012 einiges draufpacken.

Vor allem die vom Olympia-Aus gebeutelte deutsche Auswahl muss dringend mehr zeigen als zuletzt. "Wir werden auf den Punkt da sein, wo wir hinwollen", verspricht Nationalspieler Christoph Ullmann vor der Auftakt-Partie morgen (19.15 Uhr/Sport1) gegen Finnland. Die Truppe von Trainer Pat Cortina steht unter Druck: Deutschland kämpft um nicht weniger als den Platz in der Elitegruppe.

"Unser erstes Ziel muss es sein, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben", unterstrich Verbandschef Uwe Harnos. Auch der Generalsekretär des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Franz Reindl, hat sich von den Viertelfinal-Träumereien verabschiedet. Dabei sind erstmals seit der grandiosen Heim-WM 2010 mit Platz vier wieder zwei Profis aus der NHL im WM-Kader: Christian Ehrhoff und Marcel Goc sollen die Truppe von allen Abstiegsängsten befreien und vielleicht zu einer Überraschung führen. "Wir wollen die Teams, die unser Niveau haben, schlagen, und dann schauen wir, was möglich ist", sagte Stürmer Goc.

Finnland und Russland dürfte er damit nicht gemeint haben - gegen die beiden Top-Teams bestreitet die DEB-Auswahl ihre Auftaktpartien in der Hartwall Arena von Helsinki. Während die Russen voller Vorfreude an den Ort ihres Vorjahrestriumphes zurückkehren, werden die Finnen mit Wut im Bauch an den Start gehen. Die Suomis waren 2012 im Halbfinale an den Russen gescheitert und hatte gegen Tschechien dann sogar Bronze verpasst. Auch Co-Gastgeber Schweden ging im Vorjahr leer aus, verpasste gar erstmals seit 2000 das Halbfinale.

Auf ein glückliches Abschneiden der heimischen Teams dürften auch die Organisatoren in den beiden Vorrunden-Spielorten Stockholm und Helsinki hoffen - sonst werden die Hallen wieder nicht voll. Ein Fiasko wie 2012, als bei Partien wie Deutschland gegen Italien fast die ganze Arena leer blieb, soll unbedingt vermieden werden. Das neue Organisationskomitee in Stockholm, wo am 18. und 19. Mai die Halbfinals und das Endspiel ausgetragen werden, habe "einen herausragenden Job gemacht", lobte Weltverbandschef René Fasel. Wobei es eigentlich nur darum ging, die extrem überteuerten Ticketpreise von 2012, "die viele Fans verschreckt haben", zu senken.

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