Tatort FC-Sportfeld

Saarbrücken · Den Klassenverbleib hat der 1. FC Saarbrücken bereits geschafft, nun laufen die Planungen für die kommende Saison. Es wird neue Gesichter im FCS-Trikot geben – eines davon könnte Timmy Thiele sein.

 Bitte schön freundlich: Timmy Thiele, Stürmer von Alemannia Aachen, schaute sich gestern das Training des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken an – vielleicht bald sein neuer Club? Foto: Jürgen Manazza

Bitte schön freundlich: Timmy Thiele, Stürmer von Alemannia Aachen, schaute sich gestern das Training des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken an – vielleicht bald sein neuer Club? Foto: Jürgen Manazza

Foto: Jürgen Manazza

Die Szene war für den ein oder anderen Trainingskiebitz des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken vielleicht spannender als der letzte saarländische Tatort: Ein schwarzer Wagen mit getönten Scheiben und Aachener Kennzeichen stand gestern mit eingeschalteten Scheinwerfern am FC-Sportfeld. Der Fahrer, ein junger Mann mit Baseball-Mütze, beobachtete interessiert das Training. Als FCS-Trainer Jürgen Luginger die Pressevertreter bemerkte, beorderte er seinen Co-Trainer Andreas Fellhauer zu dem Fahrzeug, das sich daraufhin entfernte.

Thiele ein Kumpel von Maek

Doch der Fahrer hielt noch einmal kurz an und stieg aus, um einen Ball zurück ins Feld zu spielen, der ihm vor das Fahrzeug gerollt war. Ein verhängnisvoller Fehler, wenn man unbehelligt bleiben will. Die Anwesenden erkannten Timmy Thiele, Stürmer und derzeit noch in Diensten von Alemannia Aachen, aber schon auf der Einkaufsliste des FCS.

"Thiele ist ein guter Freund von Kevin Maek", versuchte Luginger die Anwesenheit des Kandidaten herunter zu spielen, "die beiden haben gestern zusammen Fußball geschaut." Ist klar, Herr Luginger. Die Berliner Maek und Thiele sind gute Kumpels, und auch Luginger merkte, dass diese Antwort eher dünn ist. "Natürlich ist Thiele interessant, denn er hat eine sehr gute Saison gespielt", ergänzte der Trainer, wollte den Noch-Aachener aber nicht als Wunschspieler bezeichnen: "Er hat Qualität, ob es zu realisieren ist, müssen wir sehen." Thiele hat diese Saison 26 Einsätze für die Alemannen bestritten, dabei hat der 22-Jährige fünf Tore erzielt und sieben vorbereitet.

Fünf weitere neue Gesichter waren am Dienstag und Mittwoch im Trainingsbetrieb zu sehen - die Zeit der Testspieler ist angebrochen. "Die zwei am Dienstag haben wir gleich wieder heimgeschickt", sagte Luginger. Am Mittwoch spielten noch Stefan Thelen (1. FC Köln II), Niclas Erlbeck (SC Paderborn II) sowie Alan Stulin (GKS Belchatow, früher U19 1. FC Kaiserslautern) vor. Der 21-jährige Thelen ist Rechtsverteidiger, der 22-jährige Deutsch-Pole Stulin spielt links.

Erlbecks guter Eindruck

Den stärksten Eindruck hinterließ der 20-jährige zentrale Mittelfeldspieler Erlbeck. "Wir werden jetzt zuerst schauen, dass wir mit unseren Spielern klar kommen", beschreibt Luginger den Fortgang der Kaderplanung, "man muss auch abwarten, was bei anderen Vereinen passiert und was dann möglich wird." Ein Hinweis auf die finanziellen Probleme anderer Drittligisten wie Kickers Offenbach oder dem VfL Osnabrück.

"Natürlich ist es gut, wenn man zu Beginn der Vorbereitung alle Mann an Bord hat", sagt Luginger, "aber es macht auch nichts, wenn ein, zwei Spieler später einsteigen." Die Ermittlungen am Tatort FC-Sportfeld können sich diesen Sommer also länger hinziehen.

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