HG Saarlouis siegt Tor-Festival mit Schönheitsfehler

SAARLOUIS · Die HG Saarlouis kommt in der 3. Liga Süd ins Rollen. Am Samstag stimmte nur die Abwehrleistung nicht so recht.

 Die Handballer der HG Saarlouis um ihren Kapitän Peter Walz (vorne links) bereiten sich nach dem Heimsieg gegen den TSV Neuhausen/Filder auf die Humba vor. Saarlouis tritt nun zu einem Verfolgerduell beim heimstarken TuS Dansenberg an.

Die Handballer der HG Saarlouis um ihren Kapitän Peter Walz (vorne links) bereiten sich nach dem Heimsieg gegen den TSV Neuhausen/Filder auf die Humba vor. Saarlouis tritt nun zu einem Verfolgerduell beim heimstarken TuS Dansenberg an.

Foto: Ruppenthal

Satte 70 Tore bekamen die 1100 Zuschauer am Samstag im Heimauftritt der HG Saarlouis gegen den TSV Neuhausen/Filder geboten. Es war nicht nur das Tor-Spektakel des Spieltags in der 3. Handball-Liga Süd, sondern die Partie mit den zweitmeisten Toren überhaupt in dieser Saison. Und als Zugabe sahen die HG-Fans eine „Humba“ ihrer Spieler, die mit einem 38:32 (17:13)-Erfolg einen gelungenen Abschluss ihres Heimspiel-Reigens in der Stadtgartenhalle feierten.

Anders als beim 35:32 gegen Kornwestheim und dem jüngsten 25:25 gegen Spitzenreiter TSB Horkheim musste die HG diesmal keine Aufholjagd hinlegen. Angeführt von Kapitän Peter Walz, der nach überstandener Wadenblessur wieder dabei war, landete Saarlouis einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und hält mit 11:7 Punkten als Tabellensiebter den Kontakt zur Spitze.

„Letzte Woche war es richtig bitter für mich, dass ich der Mannschaft nicht helfen konnte. Deshalb wollte ich heute umso mehr zeigen, dass ich für sie da bin“, sagte Walz nach dem Torfestival, zu dem er satte elf Tore beisteuerte. Vor allem in der zweiten Hälfte drehte der Kapitän mächtig auf, spielte am Kreis mehrmals seine ganze Klasse aus und zeigte sich weiter eiskalt vom Siebenmeterpunkt (5/5) – acht Treffer erzielte Walz nach der Pause.

Zunächst rückte in Hälfte zwei aber Toms Lielais in den Fokus: Der Lette markierte die ersten drei HG-Tore zum 23:16 (38. Minute) und sorgte für ein komfortables Polster. Im Anschluss nötigte Peter Walz Gästetrainer Eckard Nothdurft zur Auszeit, als er erst einen wunderbaren Dreher und gleich darauf ein kluges Kreis-Anspiel von Maximilian Hartz mit aller Entschlossenheit zum 27:18 (41.) versenkte.

Neuhausen steckte zwar nie auf und konnte sich vorne stets auf Zehn-Tore-Mann Hannes Grundler verlassen. Näher als vier Tore kamen die Gäste aus Baden-Württemberg aber nicht heran. Spätestens als Quentin Abadie per Doppelschlag auf 33:27 stellte (52.), war die Entscheidung gefallen. Der Franzose traf vor den Augen seiner begeisterten Mama Monique fünf Mal und trug so dazu bei, dass es mit dem versprochenen Sieg als Geschenk für seine Mutter, die am Freitag Geburtstag hatte, klappte.

„Der Trainer hat uns gewarnt, dass es ein schweres Spiel werden würde. Das war am Anfang zu sehen. Dann haben wir es gut gemacht und konnten uns nach der Pause entscheidend absetzen“, sagte Lielais, der wie Philipp Leist fünf Mal traf, darunter das erste HG-Tor zum 1:1 (2.). Nach einem 1:3-Rückstand (4.) sorgten Leist per Dreierpack, zweimal Lars Walz und Abadie für die Wende zum 7:4 (13.). Den Vorsprung gab Saarlouis in der Folge nicht mehr her, obwohl Neuhausen zu vielen leichten Toren kam – sehr zum Ärger von Philipp Kessler.

„Beim 17:13 zur Halbzeit gab es klare Vorgaben: 32 Gegentore wollte ich sicher nicht kassieren. Unser Rückzugsverhalten muss deutlich besser werden“, war der HG-Trainer unzufrieden mit der Abwehrleistung. Walz sah das ähnlich: „Wir haben gewonnen, aber hinten war es eine Katastrophe. 32 Tore haben wir selten mal kassiert. Das darf eigentlich nicht passieren“, monierte der Kapitän und lenkte den Blick auf das Gastspiel beim daheim makellosen Tabellenvierten TuS Dansenberg (Samstag, 20 Uhr). „Da erwartet uns eine richtig gute Mannschaft. Wir nehmen die Punkte jetzt mit – alles gut und schön. Aber wir müssen im Training viel mehr Gas geben und das Rückzugsverhalten verbessern.“ In Kaiserslautern ist demnach mit weniger Toren zu rechnen als beim Schützenfest gegen Neuhausen.

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