Hambüchen verpasst vierten Reck-Titel

Mailand. Fabian Hambüchens Traum vom vierten Europameister-Titel in seiner Parade-Disziplin, dem Reck, endete nach 17,3 Sekunden. Er zuckte mit den Schultern, nachdem sich gestern zum Auftakt der Turn-Europameisterschaft in Mailand für den Weltmeister die Absturz-Serie fortgesetzt hatte

 Abgestürzt: Fabian Hambüchen und der Fluch am Reck. Foto: dpa

Abgestürzt: Fabian Hambüchen und der Fluch am Reck. Foto: dpa

Mailand. Fabian Hambüchens Traum vom vierten Europameister-Titel in seiner Parade-Disziplin, dem Reck, endete nach 17,3 Sekunden. Er zuckte mit den Schultern, nachdem sich gestern zum Auftakt der Turn-Europameisterschaft in Mailand für den Weltmeister die Absturz-Serie fortgesetzt hatte. Beim Kolman-Salto konnte er die Stange nicht packen, musste den dritten Absturz in Serie nach dem beim National-Team-Cup und dem beim Weltcup in Kauf nehmen. Auch die Olympischen Spiele in Peking waren für Hambüchen mit Bronze nicht optimal gelaufen. 2005, 2007 und 2008 war er zu Europas Reck-König aufgestiegen - und hätte nun mit dem vierten Erfolg Geschichte schreiben können.

Nach dem Dämpfer fing sich Hambüchen aber und legte einen starken Mehrkampf hin, der ihn trotz des Reck-Patzers mit 89,05 Punkten den zweiten Platz der Gesamtwertung hinter dem Briten Daniel Keatings (89,15) und drei weitere Final-Plätze an den Geräten einbrachte. Philipp Boy (Cottbus) rangierte mit 85,625 Zählern auf Rang neun und zog auch ins Finale der besten 24 ein.

"Natürlich hat mich das Reck sehr geärgert. Ich war einen Tick zu spät, so etwas kann jedem passieren. Das war kein Weltuntergang. Aber jetzt will ich das abhaken und werde alles daran setzen, im Mehrkampf auf das Podest zu kommen", sagte Hambüchen. An diesem Samstag hat er die Chance, als erster Deutscher einen internationalen Mehrkampf zu gewinnen. Seine Aufholjagd nach dem Absturz am Reck startete mit einer starken Boden-Übung (15,375), mit der er seinen bis dahin vorn liegenden Matthias Fahrig (Halle) knapp übertraf. Als Dritter und Vierter zogen beide aussichtsreich in den Boden-Medaillenkampf an diesem Sonntag.

Auch am Pferd und an den Ringen turnte Hambüchen stabil. Beim Sprung (8./15,787) und am Barren (8./15,050) reichten die Leistungen des 21-jährigen Wetzlarers gleichfalls zum Einzug in die Finals. Und Fahrig stellte seine gute Form nicht nur am Boden (15,350) unter Beweis. Auch am Sprung (16,025) turnte er auf Platz fünf ins Finale. dpa

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