Fabian Hambüchens historische Siege

Mailand. Erst heizte er mit beiden Armen das Publikum an, dann fiel er seinem Freund Matthias Fahrig glücklich in die Arme: Fabian Hambüchen hat seine Gala in Mailand am Sonntag mit der Goldmedaille am Boden gekrönt und ließ wenige Stunden später noch Bronze am Barren folgen

Mailand. Erst heizte er mit beiden Armen das Publikum an, dann fiel er seinem Freund Matthias Fahrig glücklich in die Arme: Fabian Hambüchen hat seine Gala in Mailand am Sonntag mit der Goldmedaille am Boden gekrönt und ließ wenige Stunden später noch Bronze am Barren folgen. Einen Tag zuvor hatte er als erster Deutscher in der 54-jährigen Geschichte von Turn-Europameisterschaften den Mehrkampf-Titel gewonnen. Den bislang einzigen Mehrkampf-Sieg deutscher Turner überhaupt hatte der Fürther Alfred Schwarzmann vor 73 Jahren bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin erkämpft. Mit nun fünfmal EM-Gold übertraf Hambüchen in der deutschen Hierarchie Altmeister Eberhard Gienger und ist nun der erfolgreichste Deutsche der EM-Geschichte. "Nachdem es am Reck nicht geklappt hat, musste ich es woanders reißen", sagte Hambüchen nach seiner mit 15,45 Punkten bewerteten Super-Übung. Matthias Fahrig, der beim Sprung Bronze holte, brachte seine Übung fast genauso gut auf den Punkt und sorgte für den ersten deutschen EM-Doppelerfolg auf der Bodenmatte. Tags zuvor hatte Hambüchen mit geschlossenen Augen bei der Nationalhymne den Mehrkampf-Triumph ausgekostet. "Dieser Titel steht bei mir ganz weit oben", meinte er. "Es war ein Auf und Ab", gab der Star-Turner zu, nachdem er sich mit 89,175 Punkten trotz Fehlern am Barren und Reck zum Titel gekämpft hatte. Er kompensierte damit seinen Vortags-Ärger über das verpasste Reck-Finale. "Das war eine prima Entschädigung", meinte er. Auch die Riege der Frauen zeigte Fortschritte. Anja Brinker holte mit Bronze die erste deutsche EM-Medaille seit 22 Jahren am Stufenbarren. "Ich bin volles Risiko gegangen, es hat sich gelohnt", meinte Brinker. dpa

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