Ein Sieg ist möglich

Saarlouis · Die HG Saarlouis steht heute Abend beim TV Großwallstadt (19.30 Uhr) vor einer schweren, aber machbaren Prüfung. Doch bereits vor dem zweiten Ligaspiel plagen die Saarlouiser Verletzungssorgen.

Der Jubel war am vergangenen Samstag groß bei den Zweitliga-Handballern der HG Saarlouis . Gleich im ersten Spiel der neuen Saison sicherte sich die Mannschaft von Trainer Goran Suton den ersten Sieg - 37:30 gegen Eintracht Hildesheim . Vor dem zweiten Saisonspiel heute Abend in Aschaffenburg beim TV Großwallstadt (Anwurf: 19.30 Uhr) wurde der Jubel allerdings durch die Verletzung von Neuzugang Jonas Faulenbach getrübt.

Der 24-jährige Rückraumspieler brach sich den Daumen der Wurfhand und wurde gestern in Frankfurt operiert. Eigentlich sollte der Rechtshänder bereits am Mittwoch auf dem OP-Tisch liegen, ein Notfall kam jedoch dazwischen. Faulenbach wird der HG sechs bis acht Wochen fehlen. Ob Kreisläufer Peter Walz heute Abend auflaufen kann, ist noch unklar. Er verletzte sich beim Spiel gegen Hildesheim , als er einen Schlag an seinem erst im Vorjahr operierten Knie (nach Kreuzbandriss) abbekam. Er muss das Ergebnis der ärztlichen Untersuchung abwarten. Zudem verpasste Jugend-Nationalspieler Lars Weissgerber den Saisonauftakt, weil er mit der deutschen U18-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Polen teilnahm, die er mit der DHB-Auswahl als Siebter abschloss.

"An und für sich bin ich bisher zufrieden. Aber jetzt darf sich keiner mehr verletzen. Die Situation ist schon angespannt", sagt HG-Trainer Goran Suton. Er hat Weissgerber nach dessen Rückkehr aus Polen vier Tage Regenerations-Urlaub verordnet und hofft darauf, dass sich die Verletzung bei Walz als ungefährlich erweist. "Der Etat für die Kaderplanung ist erschöpft und wir sind mit einem kleinen Kader und nur fünf Rückraumspielern in die Saison gestartet. Das ist mit einem hohen Risiko verbunden. Nun haben wir nur noch vier Rückraumspieler", erklärt Suton. Den Ausfall von Faulenbach wird er mit den vorhandenen Spielern kompensieren, aus der zweiten Mannschaft oder der A-Jugend-Bundesligamannschaft wird es vorerst keine Nachrücker geben: Die Leistungsspanne sei noch zu groß.

Ähnlich groß ist die Spanne zwischen den Erwartungen der beiden Vereine. Die HG will so schnell wie möglich den Klassenverbleib sichern, während der TVG sich nach oben orientiert: "Wir wollen in der Liga bleiben, sie wollen die Liga verlassen - nach oben. Aber das ist nur Papierform und Papier ist bekanntermaßen geduldig", sagt Suton und versucht sich an der Ausgestaltung einer altbekannten Trainer-Floskel: "Der Ball ist rund - genauso wie der Kopf. Und das ist gut so, weil man so in alle Richtungen denken kann." Ein Sieg des saarländischen Außenseiters ist für ihn also denkbar. Bleibt zu hoffen, dass dieser nicht wieder mit einer schweren Verletzung bezahlt werden muss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort