Nadine Keßler auf Europas Thron

Monaco · Die ehemalige Saarbrückerin Nadine Keßler wurde gestern zur besten Fußballerin Europas gewählt. Cristiano Ronaldo setzt sich bei den Männern durch – vor Manuel Neuer und Arjen Robben.

Leitwölfin, Spielgestalterin und nun auch noch Europas Fußballerin des Jahres: Die UEFA-Auszeichnung krönt Nadine Keßlers herausragenden Anteil an den Erfolgen des VfL Wolfsburg . Die Spielführerin trumpfte in der vergangenen Saison in der Form ihres Lebens auf.

Neben ihrer Rolle als zweikampfstarke Führungsspielerin und kreative Spielgestalterin bewies die 26-Jährige bei der erfolgreichen Titelverteidigung in Champions League und Bundesliga auch ihre Torgefahr. 17 Treffer erzielte die Europameisterin wettbewerbsübergreifend für den VfL, dazu sechs im Nationalteam - und das als defensive Mittelfeldspielerin.

Als eines der größten deutschen Fußball-Talente galt die Pfälzerin schon zu Beginn ihrer Karriere beim 1. FC Saarbrücken . Doch einem Knorpelschaden hinter der Kniescheibe folgten massive Komplikationen, die Narben am Knie sind noch heute unübersehbar. Siebenmal musste Keßler zwischen 2008 und 2010 operiert werden, die Karriere hing am seidenen Faden. Diese Zeit habe sie entscheidend geprägt: "Nach solchen Rückschlägen weiß man allein die Möglichkeit, weiter Fußball zu spielen, viel mehr zu schätzen", sagte Keßler.

Sie kämpfte sich zurück, der VfL holte sie von Turbine Potsdam, mit dem sie in den vergangenen zwei Jahren fünf Titel gewann und sich zu einer Leitfigur entwickelte, die auch Bundestrainerin Silvia Neid nicht mehr missen möchte: "Nadine ist ein toller Typ, eine große Persönlichkeit." Unverwüstlich noch dazu. Im Champions-League-Finale 2013 in London gegen Olympique Lyon spielte sie nicht nur mit einer Schiene an der Hand, sondern auch mit einem gebrochenen Zeh, den sie sich "komplett betäuben" ließ.

Kein neues Gesicht hingegen bei den Männern, sondern wieder Cristiano Ronaldo : Der portugiesische Weltfußballer von Real Madrid ist gestern auch zu Europas Fußballer der Jahres gewählt worden. Der 29-Jährige setzte sich in Monaco gegen Weltmeister-Torwart Manuel Neuer von Bayern München und dessen Klubkollegen Arjen Robben durch. Bei der Auszeichnung durch die Europäische Fußball-Union (UEFA ) zählten für die 54 stimmberechtigten Journalisten Ronaldos überragende Leistungen beim Champions-League-Triumph der Königlichen mehr als die Paraden des deutschen Nationaltorwarts bei der WM in Brasilien. "CR7" stellte mit 17 Toren in der Königsklasse einen sensationellen Rekord auf.

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