Ein Sieg in letzter Sekunde

Neunkirchen. In jeder Weihnachtsgeschichte wären Honigkuchenpferde vor Neid erblasst, wenn sie am Samstagnachmittag die strahlenden Gesichter im Neunkircher Ellenfeldstadion gesehen hätten

 Spieler von Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen feiern vor der Fankurve ihren Sieg im letzten Heimspiel für dieses Jahr gegen den SC Hauenstein. Foto: Thomas Burgardt

Spieler von Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen feiern vor der Fankurve ihren Sieg im letzten Heimspiel für dieses Jahr gegen den SC Hauenstein. Foto: Thomas Burgardt

Neunkirchen. In jeder Weihnachtsgeschichte wären Honigkuchenpferde vor Neid erblasst, wenn sie am Samstagnachmittag die strahlenden Gesichter im Neunkircher Ellenfeldstadion gesehen hätten. Unmittelbar nach dem Abpfiff der Fußball-Oberligapartie zwischen Borussia Neunkirchen und dem SC Hauenstein, das 2:1 (0:1) für die Heimmannschaft endete, belagerten sie den Rasen: Fröhlich jubelnde und sich in die Arme fallende Honigkuchenpferd-Imitatoren in Schwarz-Weiß feierten ihren verdienten Lohn - drei Punkte.

Die vorweihnachtliche Geschichte des Spiels ist leicht erzählt. Vor allem, weil es in Neunkirchen eine altbekannte ist - sowohl Einleitung als auch Hauptteil und Schluss: Nach einer Anfangsphase, in der die Gäste andeuteten, warum sie auf Tabellenplatz zwei stehen, war Neunkirchen die bessere Mannschaft, vergab aber seine Torchancen. Spielmacher Pascal Stelletta setzte zunächst einen 18-Meter-Freistoß an den Pfosten (13. Minute) und einen Torschuss wenig später knapp daneben (15.). Durch einen platzierten Fernschuss gingen dann die Gäste mit 1:0 in Führung (20., Daniel Geiger). Auch das kennt man in Neunkirchen. "Die machen durch einen Sonntagsschuss am Samstagnachmittag das 1:0", ärgerte sich Trainer Dieter Ferner. "Meine Jungs haben danach aber an sich geglaubt und gezeigt, dass sie zur Not auch über 120 Minuten gehen können."

Nicht nur daher ging es weiter wie so oft: Neunkirchen machte den Ausgleich durch Matthias Krauß, der aus kurzer Distanz vollstreckte (52.), und beschränkte sich anschließend auf das Herausspielen von Torchancen - nicht auf deren Verwertung. Sechs Minuten vor dem Ende hätte Krauß das Spiel entscheiden müssen, doch er verzog nach einem Traumpass von Yacine Hedjilen freistehend aus zentraler Position knapp (84.). Nachdem Stelletta (85. und 89.) sowie Krauß (86.) weitere Einschussmöglichkeiten vergaben, sorgte Fabio Fuhs für den wieder einmal späten Heimsieg. Der Innenverteidiger hob das Leder in Stürmer-Manier über Gäste-Torwart Ronny Fahr und brachte die Stimmung im Ellenfeld zum überkochen (90. +2). "Man hat in dieser Saison schon oft gesehen, dass wir immer wieder zurückkommen und Spiele drehen können", sagte der Siegtorschütze nach dem Abpfiff: "Das ist ein Beweis für unsere Moral und unsere Fitness. Beides haben wir vielen Mannschaften voraus." Trainer Dieter Ferner war nach dem Spiel warm ums Herz: "Wer von den Zuschauern jetzt im neuen Jahr nicht wiederkommt, der ist selbst schuld", sagte der Trainer.

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