Trauer um Schya „Für mich war Jupp quasi der VfB“

Dillingen · Der VfB Dillingen trauert um seinen ehemaligen Vorsitzenden Josef Schya. Der 65-Jährige starb am Donnerstag an den Folgen eines Herzstillstandes. Die Nachricht sorgte für große Bestürzung, das für Freitag geplante Spiel wurde abgesagt.

  Josef Schya war ein Vierteljahrhundert als Geschäftsführer des VfB aktiv. Am Donnerstag ist er gestorben.

Josef Schya war ein Vierteljahrhundert als Geschäftsführer des VfB aktiv. Am Donnerstag ist er gestorben.

Foto: Schya

Lange Jahre war Josef „Jupp“ Schya eine prägende Persönlichkeit, wenn es um Fußball in Dillingen ging. Am Donnerstag starb der langjährige Vorsitzende und Geschäftsführer des VfB Dillingen – wenige Tage vor seinem 66. Geburtstag. Schya hatte seit einem Herzstillstand vor sieben Wochen im Koma gelegen. Erst im Juli war er in Rente gegangen, und er hatte noch so viel vor.

Den VfB führte Schya von 2012 bis zum Herbst 2018 als Vorsitzender. In dieser Zeit wurde – auch dank seiner Entscheidungen – aus einem Abstiegskandidaten der Saarlandliga ein Spitzenteam, dem 2018 sogar der Aufstieg in die Oberliga gelang.

Vor seiner Tätigkeit als Vorsitzender war Schya zudem 25 Jahre ununterbrochen Geschäftsführer des Clubs gewesen. Und eine Institution. „Für mich war Jupp im Prinzip der VfB Dillingen“, sagt der geschockte Trainer, Francesco Schifino, der auch als Spieler lange Jahre für die Schwarz-Weißen die Schuhe schnürte. „Jupp war für uns Spieler immer da, hatte immer ein offenes Ohr und hat geholfen, wo er konnte. Er war wirklich ein astreiner Mensch.“

Vom Saarländischen Fußball-Verband (SFV) erhielt Schya die Verbands-Ehrennadel, vom Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurde er mit der Ehrenuhr ausgezeichnet. Beides als Anerkennung seiner langjährigen ehrenamtlichen Arbeit. Auf der Facebook-Seite schreibt der Verein: „Mit Ehrungen konnte er jedoch nicht allzu viel anfangen. Ihm war es vor allem wichtig, mit den Menschen um ihn herum gut auszukommen.“

„Ich habe Josef jahrelang als Freund und absoluten Vereinsmenschen kennengelernt. Der VfB hat ihm viel zu verdanken“, erklärte Schyas Nachfolger als Vorsitzender, Frank Schnubel. „Für alle im Verein war die Nachricht von seinem Tod ein großer Schock. Wir im Vorstand wussten jedoch, dass es schlecht um ihn steht, weil wir im engen Austausch mit seiner Lebensgefährtin und seinem Bruder waren.“

Auch nachdem Schya aus dem Amt des Vorsitzenden ausgeschieden war, hielt er seinem VfB die Treue. Bei den Heimspielen war er regelmäßig Stadionsprecher. Nach den Partien tönte dabei regelmäßig sein Lieblingslied „Una festa sui prati“ von Adriano Celentano durch die Lautsprecher. „Wenn wir gewonnen hatten und Jupp das Lied voll aufgedreht hat, dann wussten wir, dass wir ihn glücklich gemacht haben. Wir haben dieses Lied so verdammt oft miteinander gesungen“, erklärte Schifino mit trauriger Stimme.

Nach dem Tod von Schya bat der VfB den SV Hasborn, das für den vergangenen Freitag angesetzte Ligaspiel beider Clubs zu verlegen. „Bei uns hatte natürlich niemandem der Sinn nach Fußball gestanden“, sagte Schifino. Die Rot-Weißen kamen der Bitte um Verlegung nach. Die Partie wird vermutlich am Mittwoch, 27. November, nachgeholt.

Zuvor ist der VfB nun am kommenden Samstag um 15.30 Uhr beim Tabellenzweiten FV Eppelborn zu Gast. „Wir werden dort mit Trauerflor auflaufen“, kündigt Schnubel an. Beim nächsten Heimspiel am 30. November gegen Borussia Neunkirchen wird der Verein zudem des Verstorbenen gedenken.

Das Sterbeamt mit anschließender Beerdigung ist am Freitag, 6. Dezember, um 14 Uhr in Pachten St. Maximin.

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