Volleyball Trotz Niederlage ist die Trainerin stolz

Freisen · Die Volleyballerinnen des SSC Freisen haben am Samstag in der 3. Liga Süd in einem packenden Krimi eine bittere Heimniederlage kassiert. Gegen den Tabellendritten VC Offenburg verlor der SSC vor 200 Zuschauern mit 2:3.

 Doreen Werth hämmert den Ball übers Netz.Der SSC Freisen lieferte dem Tabellendritten Offenburg einen großen Kampf – und verlor nur unglücklich.   Foto: B & K

Doreen Werth hämmert den Ball übers Netz.Der SSC Freisen lieferte dem Tabellendritten Offenburg einen großen Kampf – und verlor nur unglücklich. Foto: B & K

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Sie haben alles gegeben – aber es hat ganz knapp nicht gereicht. Die Volleyballerinnen des SSC Freisen verloren am Samstag in der 3. Liga Süd vor 200 Zuschauern in der heimischen Bruchwaldhalle mit 2:3 gegen den VC Offenburg.

Nachdem beide Teams zuvor jeweils zwei Sätze gewonnen hatten, wurde der alles entscheidende Tie-Break zu einem echten Krimi. Ab dem 3:3 konnte sich dort keines der Teams absetzen. Eines ging in Führung – das andere glich aus. So ging es bis zum 13:13.

Dann war die Freude beim Freisener Anhang zunächst riesengroß: Kim Schwan setzte einen Schmetterball von der linken Seite zum 14:13 ins Feld. Freisen hatte Matchball. Doch der wurde abgewehrt. Und nur Augenblicke später jubelten die Gäste. Beim Stand von 16:15 für sie setzte Offenburgs Teresa Saunders zum Schlag an. Der konnte vom SSC zwar geblockt werden, aber die Kugel landete danach im Aus. Der Tabellendritte hatte mit 17:15 gewonnen.

Enttäuscht gingen Freisens Spielerinnen danach zum Abklatschen ans Netz. Doch der eigene Anhang wollte das Team nicht hängen lassen. Viele der Besucher erhoben sich von ihren Sitzen und spendeten den SSC-Spielerinnen aufmunternden Applaus.

Der tat den Akteurinnen sichtlich gut. Das war genau sieben Tage zuvor noch anders gewesen. Da hatten die Nordsaarländerinnen nach einer schwachen Vorstellung eine bittere 0:3-Heimniederlage gegen den TSV Stuttgart kassiert (wir berichten). Der Frust war anschließend groß.

„Deshalb war gegen Offenburg nicht unsere Vorgabe zu gewinnen. Wir wollten einfach wieder besser spielen als gegen Stuttgart – und das ist uns hervorragend gelungen“, freute sich SSC-Trainerin Brigitte Schumacher. „Von daher bin ich stolz auf den einen Punkt.“ Für eine Niederlage im Tie-Break erhält das unterlegene Team im Volleyball immerhin noch einen Punkt.

„Klar hätten wir lieber zwei oder drei Zähler geholt, aber der eine Punkt ist für uns ein schönes Trostpflaster für unseren tollen Kampf“, fand Freisens Allrounderin Tine Kolb. Sie und ihre Teamkolleginnen hatten sich zwei Tage nach der Pleite gegen Stuttgart zu einer Aussprache getroffen. Kolb dazu: „Es wurden viele Dinge angesprochen. Vor allem, dass wir uns besser konzentrieren und auf dem Feld mehr kommunizieren müssen.“ Beide Vorhaben konnte der SSC am Samstag umsetzen.

Dass die Hausherrinnen mit dem einen Zähler gut leben konnten, lag auch daran, dass mit Offenburg nicht irgendein Team, sondern immerhin der amtierende Zweitliga-Meister zu Gast war. Die Baden-Württembergerinnen hatten sich nach dem Titelgewinn freiwillig in die 3. Liga zurückgezogen. Der Kader des VC veränderte sich danach deutlich, trotzdem gingen in Freisen eine ganze Reihe starker Spielerinnen für die Gäste ans Netz – wie Leonie Amann, die vor allem im vierten Satz den SSC-Block immer wieder vor große Schwierigkeiten stellte. Sie wurde nach der Partie auch zur „MVP“ (wertvollste Spielerin) ihres Teams gewählt. Auf Freisener Seite ging diese Auszeichnung an Doreen Werth.

Wie ambitioniert die Gäste trotz des Rückzugs aus Liga zwei noch sind, erkannte man auch am Statement ihrer Trainerin Richarda Zorn nach Spielschluss. Die war trotz des Sieges nämlich nur mäßig begeistert: „Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden. Die kommende Trainingswoche wird für meine Spielerinnen nicht so schön“, kündigte sie an.

Der SSC hat nun am kommenden Wochenende spielfrei. Danach steht für die Nordsaarländerinnen ein weiteres Heimspiel auf dem Programm: Am Samstag, 30. November, empfängt das Team um 20 Uhr den VfB Ulm. Der Neuling konnte bislang erst drei Zähler sammeln. „Wenn wir dieses Spiel gewinnen, wären wir wieder auf einem guten Weg“, sagt Schumacher. Trotz des einen Zählers gegen Offenburg fiel ihre Mannschaft übrigens vom achten auf den neunten Tabellenplatz zurück. Dies ist ein möglicher Abstiegsplatz.

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