Beckenbauer-Deal war schon früher bekannt

Frankfurt/Paris · Neue peinliche Enthüllungen im WM-Skandal und ein offener Konflikt über die Neuordnung des Verbands haben die Krise im Deutschen Fußball-Bund verschärft. Der frühere Generalsekretär Horst R. Schmidt gestand am Freitag, dass wohl mehrere Top-Funktionäre des Verbands schon im Jahr 2000 Kenntnis von dem schmutzigen Deal zwischen Franz Beckenbauer und dem damaligen Fifa-Vizepräsidenten Jack Warner hatten.

"Ich kann bestätigen, das Papier im Jahr 2000 gesehen zu haben. Und ich glaube auch, dass ich nicht der einzige war, der es gesehen hat", sagte Schmidt.

Belastet wurden die Gespräche der amtierenden DFB-Führung am Rande des Länderspiels in Paris von einer Kontroverse über das weitere Vorgehen auf dem Weg aus der Affäre. Ligapräsident Reinhard Rauball stellte sich gegen die Pläne des zweiten DFB-Interimschefs Rainer Koch und von Schatzmeister Reinhard Grindel, noch vor der EM 2016 eine neue Verbandsführung zu installieren. Der Zeitplan für das weitere Vorgehen dürfe durch "kein externes Ereignis" bestimmt werden. Zudem machte sich der Präsident von Borussia Dortmund , der nach dem Rücktritt von Wolfgang Niersbach den DFB gemeinsam mit Koch führt, für eine umfassende Strukturreform stark. "Es reicht nicht, wenn ein Kopf durch einen anderen Kopf ersetzt wird, und danach läuft wieder alles ganz normal", sagte Rauball. Für die Aufarbeitung der WM-Affäre und die Überlegungen für eine Neuaufstellung des DFB bedürfe es Zeit. Dagegen hatten Koch und der im Präsidentenrennen als Favorit geltende Grindel schnelle Lösungen avisiert.

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