Zwei Schwestern geben richtig Gas

Wadrill. Das Wohnzimmer der Familie Trampert in Wadrill: Ein großer Schrank steht in der Mitte der Wand, er ist komplett mit Pokalen übersät. Auch zwei goldene Kränze fallen den Besuchern direkt ins Auge. Gesammelt wurden die vielen Trophäen vom Nachwuchs der Familie. Die beiden Schwestern Julia (20) und Kristin (14) sind nämlich überaus erfolgreich im Motorsport

 Von wegen Winter-Pause: Kristin (links) und Julia Trampert geben immer Vollgas. Am Sonntag gingen sie auf der Kartbahn in Saarbrücken auf Bestzeitenjagd - damit die Reflexe nicht einrosten und in der nächsten Saison noch ein paar Pokale dazukommen. Foto: Trampert

Von wegen Winter-Pause: Kristin (links) und Julia Trampert geben immer Vollgas. Am Sonntag gingen sie auf der Kartbahn in Saarbrücken auf Bestzeitenjagd - damit die Reflexe nicht einrosten und in der nächsten Saison noch ein paar Pokale dazukommen. Foto: Trampert

Wadrill. Das Wohnzimmer der Familie Trampert in Wadrill: Ein großer Schrank steht in der Mitte der Wand, er ist komplett mit Pokalen übersät. Auch zwei goldene Kränze fallen den Besuchern direkt ins Auge. Gesammelt wurden die vielen Trophäen vom Nachwuchs der Familie. Die beiden Schwestern Julia (20) und Kristin (14) sind nämlich überaus erfolgreich im Motorsport.

Kein Wunder, denn die Begeisterung für den Sport bekamen die beiden Mädels quasi in die Wiege gelegt: Opa Horst Nickels war erfolgreicher Rallye-Pilot. Und auch Mutter Claudia Nickels-Trampert begeisterte sich für den Kampf um Bestzeiten mit vielen PS unter der Haube. So war auch bei den beiden Schwestern schnell das Interesse geweckt. "Ich habe mit sieben begonnen, Kart-Slalom zu fahren", erzählt Julia.

Schnell stellten sich auch erste Erfolge ein: Fünf Mal wurde das Talent Saarlandmeisterin, zwei Mal sogar deutsche Meisterin. Als Julia alt genug war, wechselte sie vom Kart ins Auto. Erste Erfahrungen sammelte sie im PKW-Slalom. In der Saison 2009/10 startete sie dann im VW-Fun-Cup. "Das war schon eine Umstellung. Beim Slalom fährt man ja alleine, und hier hat man viele Gegner auf der Strecke", erzählt die 20-Jährige.

2011 folgte der nächste Schritt auf der Karriere-Leiter mit Starts in der ADAC-Procar-Serie. Zeitgleich wurde sie vom ADAC Saarland für die Aufnahme in die ADAC-Stiftung Sport vorgeschlagen. Aus mehr als 60 vorgeschlagenen Motorsportlern wurde Julia schließlich gemeinsam mit einem weiteren Kandidaten aufgenommen. In der Saison 2012 fuhr sie erstmals eine ganze Saison in der Procar-Serie - in einem 185 PS starken Ford Fiesta im Team des ehemaligen DTM-Piloten Franz Engstler.

In der Rookie-Wertung für Fahrer unter 23 Jahren belegte sie am Saisonende Rang drei, im Gesamt-Klassement wurde sie Sechste - und das als einzige Frau im Fahrer-Feld.

Auch 2013 wird Trampert wieder im selben Team in der Procar-Serie an den Start gehen. Im April geht es mit zwei Läufen in Oschersleben los. "Ich will dieses Jahr ein paar Podiumsplätze einfahren", definiert die Studentin, die in Landau Grundschul-Pädagogik studiert, ihre Ziele. Wohin ihre Reise im Motorsport noch führen wird, weiß sie aber nicht. "Ich bin eigentlich froh über jede Saison, die ich fahren kann", sagt die Pilotin. Denn trotz ADAC-Förderung und der Unterstützung durch ein Team ist der Sport ein teures Vergnügen. "Jedes Jahr kostet eine gute fünfstellige Stumme", berichtet Mutter Claudia, ohne auf den exakten Betrag eingehen zu wollen. "Ohne weitere Sponsoren ist es da immer sehr schwer", erklärt sie weiter.

In die Fußstapfen ihrer Schwester ist mittlerweile auch Kristin Trampert getreten. Die 14-Jährige hat gerade das erfolgreichste Jahr ihrer noch jungen Karriere hinter sich: Sie gewann die Saarlandmeisterschaft im Kart-Slalom sowie das Bundesfinale im ADAC-Kart-Slalom. Zudem gab es einen dritten Platz bei der deutschen Meisterschaft. In diesem Jahr will Kristin nun auch mit dem PKW-Slalom beginnen. "Später will ich dann auch irgendwann mal in einer Rennserie fahren", sagt Kristin. Und wer weiß? Vielleicht gelingt es ihr ja sogar, die Erfolge ihrer älteren Schwester zu übertrumpfen. "Jedes Jahr kostet eine gute fünfstellige Stumme."

Claudia Nickels-Trampert

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