Wie Peter Müller zum Opfer der Deutschen Einheit wurde

Saarbrücken. Anlässlich der Feier zum Tag der Deutschen Einheit ist der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber (Foto: epd), am Dienstagabend zu Gast in der Saarbrücker Ludwigskirche gewesen. Dort hielt er einen Vortrag zum Thema "In der Freiheit bestehen - 20 Jahre friedliche Revolution"

Saarbrücken. Anlässlich der Feier zum Tag der Deutschen Einheit ist der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber (Foto: epd), am Dienstagabend zu Gast in der Saarbrücker Ludwigskirche gewesen. Dort hielt er einen Vortrag zum Thema "In der Freiheit bestehen - 20 Jahre friedliche Revolution". Das Fest sei, so Huber, eine gute Gelegenheit, sich die Dramatik der Tage um den 9. November in Erinnerung zu rufen. "Es war zu keinem Augenblick selbstverständlich, dass alles friedlich bleiben würde." Das vereinte Deutschland beruhe auf der friedlichen Revolution und auf dem Geschenk der Freiheit. Diese Freiheit müsse man bewahren und gestalten, so Huber. Zur Bedeutung der evangelischen Kirche während des Umbruchs sagte Huber, die Parole "keine Gewalt" habe in den Kirchen Gestalt angenommen und sei von dort auf die Straßen getragen worden. Die Evangelische Kirche habe ihre wichtigste politische Rolle in der jüngsten Geschichte in der entkirchlichten DDR-Gesellschaft gespielt. Ministerpräsident Peter Müller merkte zur aktuellen Debatte über die DDR-Vergangenheit an: "Der SED-Staat ist ein Staat der Unfreiheit gewesen." Die Folgen der Einheit habe auch er zu spüren bekommen, sagte Müller mit einem Augenzwinkern. Damals habe er an seiner Dissertation "Verfassungsrechtliche Fragen einer zweiten deutschen Staatsangehörigkeit" gearbeitet. Dann kam die Wiedervereinigung. Die Arbeit war überflüssig, die Promotion futsch. "Ich bin das einzige wirkliche Opfer der deutschen Einheit", sagte Müller. fab

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