Vom Exoten zum Trend-Produkt

Saarbrücken. Einst wurden die Bioland-Landwirte noch von den Berufskollegen aus der konventionellen Landwirtschaft als Exoten belächelt. Heute respektiert man sich gegenseitig. Der ökologische Anbauverband Bioland Rheinland-Pfalz/Saarland zieht nach 25 Jahren eine positive Bilanz. "Heute sind wir mitten in der Gesellschaft angekommen

 28 Bioland-Betriebe bewirtschaften im Saarland 2500 Hektar Land auf ökologische Art und Weise. Foto: Weihrauch/dpa

28 Bioland-Betriebe bewirtschaften im Saarland 2500 Hektar Land auf ökologische Art und Weise. Foto: Weihrauch/dpa

Saarbrücken. Einst wurden die Bioland-Landwirte noch von den Berufskollegen aus der konventionellen Landwirtschaft als Exoten belächelt. Heute respektiert man sich gegenseitig. Der ökologische Anbauverband Bioland Rheinland-Pfalz/Saarland zieht nach 25 Jahren eine positive Bilanz. "Heute sind wir mitten in der Gesellschaft angekommen. Wir haben am Anfang auch nicht gedacht, dass es Bioland-Produkte einmal überall zu kaufen gibt. Früher gab es unsere Produkte nur in Hofläden und im Naturkosthandel", sagt Manfred Nafziger, Geschäftsführer und Vorsitzender von Bioland Rheinland-Pfalz/Saarland. Immer mehr saarländische und rheinland-pfälzische Verbraucher fragten die Produkte der Bioland-Erzeuger nach. Dieses Jahr könnten, so sagt Nafziger, die saarländischen und rheinland-pfälzischen Bioland-Erzeuger in ihren Hofläden ein Umsatzplus zwischen zehn und 20 Prozent verbuchen.Und was wohl nur wenige Verbraucher wissen: Die mit einem verbandseigenem Siegel gekennzeichneten Bioland-Produkte unterscheiden sich von Produkten mit EU-Bio-Siegel. "Laut der EU-Öko-Verordnung ist es zulässig, Mist von konventionellen Schweine- und Geflügelhaltern zuzukaufen. Bei uns ist das nicht erlaubt", erläutert Nafziger. Zudem setze Bioland auf strengere Richtlinien in der Verarbeitung von Lebensmitteln. "In der EU-Öko-Verordnung sind 46, bei uns nur 19 Zusatzstoffe zugelassen", erklärt Nafziger, der seit 1981 den Bioland Hof Nafziger im rheinland-pfälzischen Contwig betreibt.

Ein Meilenstein in der Verbandsgeschichte sei die im Jahr 2005 eröffnete Bliesgau-Molkerei in Ommersheim, die zugleich ein gelungenes Beispiel für eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit saarländischer und rheinland-pfälzischer Bioland-Landwirte darstelle. "Dort liefern auch pfälzische Mitgliedsbetriebe ihre Milch ab", ergänzt Manfred Nafziger. Zukünftig will der Landesverband einen länderübergreifenden Großhandel für regionale Produkte aufbauen. bera

Foto: theobald

Auf einen Blick

Dem 1986 in Kaiserslautern gegründeten Bioland-Landesverband gehörten seinerzeit 36 Landwirte und Winzer an, heute sind es 234 Mitglieder. Im Saarland bewirtschaften 28 Bioland-Betriebe eine Fläche von etwa 2500 Hektar. Der Anteil der Bioland-Betriebe an allen Ökobetrieben im Saarland beträgt etwa 20 Prozent und deren Flächenanteil 30 Prozent. bera

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort