Saar-Linke Vize-Chefin der Linken tritt im Streit um Doktortitel zurück

Saarbrücken · Die stellvertretende Landeschefin der Saar-Linken, Patricia Schumann, ist von ihrem Amt zurückgetreten. Damit reagierte sie auf das Strafverfahren, dass gegen ihren Vorstandskollegen Andreas Neumann läuft.

 Die bisherige Vizechefin der Linken im Saarland, Patricia Schumann.

Die bisherige Vizechefin der Linken im Saarland, Patricia Schumann.

Foto: BeckerBredel

Schumann hatte Neumann zuvor gedrängt, er solle sich endlich in der Frage seines möglicherweise falschen Doktortitels zu äußern. Gleichzeitig forderte sie seinen Rücktritt, falls dieser die Frage nach dem umstrittenen Titel nicht klären könne.

Der Streit um den akademischen Titel schwelt allerdings weiter, und Neumann ist nach wie vor als Parteivize im Amt. Daraufhin ist Schumann jetzt selbst zurückgetreten. Entsprechende Informationen bestätigen am Samstag auf SZ-Nachfrage Parteimitglieder.

Nach einer Strafanzeige des Wissenschaftsministeriums ermittelt die Staatsanwaltschaft derzeit gegen Andreas Neumann wegen des Verdachts auf Titelmissbrauch. Neumann soll zu Unrecht einen Doktortitel einer britischen Universität tragen (wir berichteten). Entsprechende Dokumente, die eigentlich die Rechtmäßigkeit des Titelanspruchs belegen sollten, seien nicht echt.

Nach Schumanns Rücktritt bleiben den Saar-Linken nur noch zwei Vize-Chefs: der aus Wadgassen stammende Neumann und Barbara Spaniol aus Homburg. Jochen Flackus hatte den Vorsitz bereits im Februar 2018 aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben. Vorstandswahlen stehen im September an.

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