Unsere Woche Vergänglichkeit und ewig Gültiges

Als sich vor etwa 1400 Jahren ein irischer Adelsspross ins heutige St. Wendeler Land begab, um dort christliche Überzeugungsarbeit zu leisten, hat er sich wohl nicht träumen lassen, dass er so viele Jahre später – noch im Computerzeitalter – dort als Heiliger verehrt wird.

Von Vergänglichkeit und ewig Gültigem
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die Wechselfälle dieser langen Geschichte konnten der Botschaft, die der historischen Person des Wendelin zugeschrieben wird, nichts anhaben. Das hat damit zu tun, dass sie ganz einfach ist. Nächstenliebe und Demut vor der Schöpfung, der Natur sind die Grundfesten des christlichen – und eigentlich jeden Glaubens und jeder Spiritualität. Damit ist auch die Mahnung an jeden einzelnen verbunden, verantwortungsvoll und sorgsam damit umzugehen. Wie schwierig es ist, diese einfache Botschaft umzusetzen, fällt schon jungen Menschen auf, wie jetzt in der Ausstellung „Sanctus – Alles was mir heilig ist“ aufgezeigt wird. Schüler der Dr.-Walter-Bruch-Schule verglichen dabei ihre Lebenswerte mit denen, die dem Stadtheiligen zugeordnet werden. Einige erstaunliche Dinge traten dabei zum Vorschein. Während in der Basilika das tote Gerippe des Heiligen in seinem Schrein vielen Gläubigen Trost und Zuversicht für die eigenen, persönlichen Anliegen und Sorgen ist, stehen draußen die Symbole für die vielen lebendigen Interpretationsmöglichkeiten seiner Botschaft. Die Sperrholzfiguren, die künstlerisch bearbeitet wurden, zeigen, dass auch in modernen Zeiten bestimmte Werte ihre Gültigkeit behalten, während gleichzeitig wenige Schritte entfernt die Vergänglichkeit des Einzelnen vor Augen geführt wird.

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