Streit entzündet sich an der Kassenlage

Heusweiler. Einige Mitglieder des Verkehrsvereins waren mit der Vereinsführung von Axel Großmanns überhaupt nicht einverstanden. Sie warfen ihm vor, Anschaffungen eigenmächtig - ohne Vorstandsbeschluss - getätigt und die Vereinskasse ins Minus gefahren zu haben. So weist die Kasse des Verkehrsvereins derzeit tatsächlich nur noch einen Barbestand von rund 580 Euro aus

Heusweiler. Einige Mitglieder des Verkehrsvereins waren mit der Vereinsführung von Axel Großmanns überhaupt nicht einverstanden. Sie warfen ihm vor, Anschaffungen eigenmächtig - ohne Vorstandsbeschluss - getätigt und die Vereinskasse ins Minus gefahren zu haben.So weist die Kasse des Verkehrsvereins derzeit tatsächlich nur noch einen Barbestand von rund 580 Euro aus. Dem steht die Forderung eines Autohauses in Höhe von 800 Euro gegenüber. Deshalb sagte der frühere Verkehrsvereinsvorsitzende Manfred Staudt zu Großmann: "Sie haben 60 000 Euro in zwei Jahren ausgegeben. Das ist keine kaufmännische Art und Weise. Die Webseite, für die über 4000 Euro ausgegeben wurde, hat keinen Menschen interessiert, und das Projekt 'Heusweiler Haus' hat außer Kosten nichts gebracht."

Zudem habe Großmann die Amtszeit des Vorstandes (die im Februar 2011 ausgelaufen ist) eigenmächtig überzogen. "Damit haben Sie gegen die Satzung verstoßen. Das ist keine ordentliche Vereinsführung, das ist eine Katastrophe", sagte Staudt.

Der frühere Geschäftsführer Wolfgang Isele warf Großmann vor: "Sie ignorieren Mitgliederbeschlüsse, Sie setzen sich über alles hinweg, Sie machen selbstherrlich, was Sie wollen." Der ehemalige Vorsitzende Uwe Georg hielt Großmann vor: "Wir haben Ihnen ein gutes Erbe hinterlassen, aber Sie haben diesen Verein massiv geschädigt."

Hauptkritikpunkt war Großmanns Einkauf von Zelten, Pavillons, Trennwänden und mehr. Großmann hatte diese Sachen als Vorsitzender des Verkehrsvereins über die Firma Grokar gekauft, deren Geschäftsführer er ist. Dies ist nach Paragraf 181 des Bürgerlichen Gesetzbuches ein so genanntes Insichgeschäft (Dejure), das eigentlich nicht gestattet ist. Es sei denn, die Mitglieder des Verkehrsvereins haben Großmann beauftragt, das Geschäft abzuwickeln - was nicht geschehen war. Um aus der Bredouille zu kommen, erklärte Rechtsanwalts Patrick Nessler, gebe es zwei Möglichkeiten: Entweder kauft Großmann die Sachen zurück oder die Mitgliederversammlung erteilt nachträglich ihre Zustimmung zu dem Geschäft. Die Zustimmung wurde am Dienstag mit 16 zu acht Stimmen bei fünf Enthaltungen erteilt.

Der Vorwurf, Großmann habe eigenmächtig gehandelt, weil er alle Geschäfte nur mit den Unterschriften von sich selbst und von Geschäftsführer Hartmut Schnur abgewickelt hatte, wurde in der Mitgliederversammlung widerlegt. So erklärte der Beisitzer Wolfgang Karges: "Wir haben eine Satzung. Die sagt, dass zwei Vorstandsmitglieder Entscheidungen treffen können. Das ist geschehen, und damit ist alles abgesegnet. Es ist also satzungskonform gehandelt worden." Diese Aussage bestätigte Rechtsanwalt Nessler.

Dem Vorwurf, die Kasse ins Minus gefahren zu haben, widersprach Großmann: "In Kürze wird dem Verein ein Betrag in fünfstelliger Höhe zur Verfügung stehen, denn es stehen noch Mitgliedsbeiträge und eine Zahlung durch das Finanzamt aus." Zudem verfüge der Verein über ein Sachvermögen in Höhe von 12 500 Euro, sagte Großmann. Dabei handelt es sich um die von Großmann gekauften Zelte, Pavillons, Trennwände, Sitzbänke, Stehtische und Klapptische, die der Verein auch an andere Vereine vermieten kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort