Bezirksrat Halberg lässt den Namen von Nazi-Arzt entfernen

Ensheim. Der Bezirksrat Halberg hat bei seiner jüngsten Sitzung im Brebacher Rathaus einen weiteren Schritt unternommen, den einstigen Ensheimer Arzt mit der engen Verbindung zum Nationalsozialismus aus den Karten zu radieren. So wird der einstige Dr.-Oskar-Orth-Brunnen demnächst schlicht Ensheimer Brunnen heißen

Ensheim. Der Bezirksrat Halberg hat bei seiner jüngsten Sitzung im Brebacher Rathaus einen weiteren Schritt unternommen, den einstigen Ensheimer Arzt mit der engen Verbindung zum Nationalsozialismus aus den Karten zu radieren. So wird der einstige Dr.-Oskar-Orth-Brunnen demnächst schlicht Ensheimer Brunnen heißen. Zur Erinnerung: 2001 war die nach dem Nazi-Arzt benannte Straße im Flughafenstadtteil in Spitalstraße umbenannt worden. Auch eine Infotafel, die in der Nähe des Brunnens über dessen Geschichte informieren soll, wird es nach dem Willen des Bezirksrates nicht geben. "Dann wäre darauf der Name Oskar Orth wieder aufgetaucht", begründet Sozialdemokrat Peter Schmitt, und Christdemokrat Hagen Berndt meint: "Egal, was auf dieser Info-Tafel stehen würde oder nicht, wir könnten es nur verkehrt machen." So kam es zum einstimmigen Beschluss, auch keine Info-Tafel aufzustellen. Unter anderem werde Orth mit Zwangskastrationen in Verbindung gebracht, erläutert Burkard Maurer, Chef der SPD-Fraktion im Bezirksrat. Ins Rollen gekommen war jetzt alles, weil der Brunnen-Rundwanderweg im Ensheimer Tal, zu dem auch der Ensheimer Brunnen gehört, zum Premium-Wanderweg werden soll. Mit der Umbenennung stehen dem dann keine Bedenken der Lokalpolitiker mehr im Wege. 10,5 Kilometer lang soll der vom Verein Freunde der Brunnen im Ensheimer Tal geschaffene Wanderweg werden. Auch diesem Vorhaben stimmte der Rat im Anschluss an die Brunnen-Umbenennung einstimmig zu. al

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