Stadt bekämpft die Katzenschwemme

Völklingen · Scharen herrenloser Katzen in verschiedenen Völklinger Stadtteilen sollen sich nicht mehr ungebremst vermehren. Tierschützer und Stadt starten ein Sofortprogramm zum Einfangen und zur Kastration.

Völklingen. Der Tierschutzverein Völklingen erhält Unterstützung in seinem bereits Jahre währenden Kampf gegen die Katzenschwemme. Der Hauptausschuss des Völklinger Stadtrates beschloss am Dienstagabend einstimmig, 5000 Euro Zuschuss für ein Sofortprogramm zur Kastration herrenloser Katzen zu gewähren. Der Deutsche Tierschutzbund beteiligt sich in gleicher Höhe, so dass nun 10 000 Euro zur Verfügung stehen.Die Behandlung eines Tieres kostet laut Heike Willié, der Vorsitzenden des Tierschutzvereins, 220 bis 260 Euro. Dies schließt das komplette tierärztliche Programm ein: Untersuchung, Kastration, Kennzeichnung per Chip, Impfen und Entwurmen. Die Tierschützer selbst arbeiten ehrenamtlich.

Willié war erst kurz vor der Hauptausschusssitzung von einer Notfall-Aktion zurückgekommen. Mit Mitstreitern war sie zu einer Kolonie mit rund einem Dutzend Katzen ausgerückt und hatte immerhin vier Tiere einfangen und der Behandlung zuführen können.

Die Tierschützer sind dankbar für die jetzige Finanzspritze, drängen aber weiter auf Verpflichtung der Eigentümer nach Vorbild der Stadt Paderborn (Siehe "Auf einen Blick"). Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) hatte bei einer Hauptausschusssitzung Mitte März versprochen, die Machbarkeit einer entsprechendenden Polizeiverordnung zu prüfen. Der Oberbürgermeister war inzwischen selbst in Paderborn und hat dort im Gespräch mit den Fachleuten den Eindruck gewonnen, dass eine solche Maßnahme Erfolg versprechend sei.

Lorig kündigte nun an, spätestens bis Ende des Jahres eine ähnliche Verordnung für Völklingen zu erlassen. Seit der Sitzung im März haben nach Schätzung Williés weitere 300 bis 400 Katzenkinder in Völklingen ohne Zuhause das Licht der Welt erblickt.

Auf einen Blick

Das sagt der Satzungsentwurf der Tierschützer nach Vorbild der Stadt Paderborn: "Katzenhalter/innen, die ihrer Katze Zugang ins Freie gewähren, haben diese zuvor von einem Tierarzt kastrieren und mittels Tätowierung oder Mikrochip kennzeichnen zu lassen. Als Katzenhalter im vorstehenden Sinne gilt auch, wer freilaufenden Katzen regelmäßig Futter zur Verfügung stellt." er

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