Spuren einer durchzechten Nacht am Floriansbrunnen

St. Ingbert · Der St. Floriansbrunnen ist beliebt. Spaziergänger mit oder ohne Hund kommen gerne hier vorbei, lassen die Seele baumeln. Ein beliebtes Ziel ist der Brunnen aber auch für Vandalen geworden. Immer häufiger suchen sie den Ort auf und hinterlassen ihn in verwüstetem Zustand.

St. Ingbert. "Sieh mal da drüben Fritz." Karl-Heinz Deffland deutet auf eine Stelle mitten im Wald. "Da liegt der Betonsockel des Geländers." Mit einer Mischung aus Wut, Ärger und Enttäuschung sieht sich Karl-Heinz Deffland mit seinem Freund Fritz Derschang am St. Floriansbrunnen um. Im Jahr 2005 hat Deffland mit seinen Kameraden der Altenwehr, der Seniorengruppe der St. Ingberter Feuerwehr, den Brunnen im Wald nahe der Rischbachschule gebaut. Jede einzelne Arbeitsstunde hat er festgehalten. 268 sind zusammengekommen. Nicht darin enthalten sind die Stunden, die die Mitglieder der Altenwehr in Instandsetzungsarbeiten investiert haben. Denn das geschieht immer häufiger, da der Brunnen mit seinem befestigten Vorplatz immer öfter von Vandalen heimgesucht wird.Bereits auf dem Weg vom Parkplatz der Rischbachschule zum Brunnen sind Bäume mit Graffiti beschmiert. Das Wort "Huans" steht in Großbuchstaben an zahlreichen Baumstämmen. Doch das ist längst nicht alles. Eine richtig böse Überraschung gab's zuletzt an Mariä Himmelfahrt. Zu den Spuren einer durchzechten Nacht mit leeren Bier- und Wodkaflaschen kamen Schmierereien an der Brunnenmauer hinzu, an der Wassertränke für Hunde fehlt seitdem ein Stück Beton. Wo sich ursprünglich ein Gelände für die Treppenstufen befand, lässt sich nur erahnen. Als Fritz Derschang die böse Überraschung erstmals sah, hatte er sofort Gewissheit: Das Ganze muss mutwillig und mit teils brachialer Gewalt passiert sein. Das erkannte der frühere Kriminalpolizist auf den ersten Blick. Die Beamten der St. Ingberter Polizeidienststelle wollen künftig ein Auge auf den St. Floriansbrunnen werfen. Fundsachen, die zur Ergreifung der Täter führen könnten, befinden sich bereits in ihren Händen.

Die Konsequenzen dieser immer häufiger werdenden sinnlosen Taten spürt Karl-Heinz Deffland bereits. "Einige meiner 15 Kollegen haben schon keine Lust mehr, die Sachen zu reparieren, weil sich solche Arbeiten in letzter Zeit häufen. Den Hubertusbrunnen bei Schüren oder das Marienrelief, um die sich die Mitglieder der Altenwehr ebenfalls kümmern, blieben von Beschädigungen bislang verschont.

Mitarbeiter des städtischen Bauhofs haben die gröbsten Spuren der Gewalt inzwischen beseitigt. Darüber hat sich Karl-Heinz Deffland zwar gefreut, wichtiger ist es ihm, den Mitgliedern der Altenwehr und den Waldbesuchern, die am Brunnen gerne eine Pause einlegen, dass sich die Besucher hier auch wieder sicher fühlen können.

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