Spritzgebäck à la Bürgermeister

Hasborn · Prominent besetzt mit gleich mehreren Kommunalpolitikern war die Küche des Caritas-Seniorenhauses. Neben den bekannten Klassikern wie Vanillekipferl steuerte der ehemalige Ortsvorsteher von Überroth, Herbert Schug, eine Neuheit bei: Brennesselplätzchen.

 Einsatz am Backbrett: Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (Bildmitte) legt sich mit seinen Helfern mächtig ins Zeug. Fotos: Silke Frank

Einsatz am Backbrett: Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (Bildmitte) legt sich mit seinen Helfern mächtig ins Zeug. Fotos: Silke Frank

 Für Ausgestochenes sind diese beiden zuständig.

Für Ausgestochenes sind diese beiden zuständig.

In eine kleine Weihnachtsbäckerei verwandelten der Tholeyer Bürgermeister Herman Josef Schmidt, die Ortsvorsteher und Beigeordnete der Gemeinde das Caritas-Seniorenhaus in Hasborn . Gemeinsam mit und für die Bewohner backten sie leckere Plätzchen.

Standesgemäß mit Schürze gekleidet, verteilten sich die Politiker in die fünf Backstuben des Seniorenhauses. Der Duft von Anis, Zimt, Mandeln und Vanille breitete sich in kürzester Zeit im gesamten Gebäude aus. "Von Männern lernen, heißt Backen lernen", witzelte Tholeys Bürgermeister Schmidt an der Spritzgebäckmaschine. Die Senioren konnten sich das Lachen nicht verkneifen und gaben dem Weihnachtsbäcker eine Chance. "Na, für den Anfang sieht's auch ganz gut aus", sagte Bewohnerin Frau K. mit einem verschmitzten Lächeln.

Der Teig war bereits fix und fertig. Die Damen der sozialen Begleitung hatten nach einer Umfrage unter den Senioren den Teig für die Klassiker aus Omas Backstube vorbereitet: Spritzgebäck, Zimtwaffeln, Kokosmakronen mit Quark, Ausstechplätzchen und Vanille-Kipferl. Die Senioren wissen noch viele Rezepte auswendig und kennen Tipps und Tricks für die Verarbeitung.

Ein vorbereiteter Teig , dies war Herbert Schug, ehemaliger Ortsvorsteher von Überroth, dann doch zu einfach. Als erfahrener Plätzchen-Bäcker rührte er spontan einen Teig für seine Brennnesselplätzchen an und brachte die Bewohner ins Staunen. "Schmecken die denn?", wollte Frau M. wissen. "Und wie", antwortete Herbert Schug und taufte die Plätzchen in "Schaumberg-Köstlichkeiten" um.

Wolfgang Recktenwald und Marianne Weicherding standen gemeinsam mit Maria Reichert von der sozialen Begleitung in der Backstube, um verschiedenste Sorten auszustechen. Dabei hatten sie Hilfe einiger Seniorinnen. Weihnachts- und Adventsgeschichten von früher wurden erzählt. Dazu zählten auch selbstverständlich die Geschichten über brennende echte Kerzen auf dem Weihnachtsbaum, die regelmäßig zum Eklat führten. Erlebnisse, die die Senioren nicht vergessen. Diese Geschichten und das Plätzchenbacken hatten auch bei Bewohnerin Frau S. Tradition. "Das Backen gehört zu Weihnachten, wie das Amen in der Kirche", betonte die ehemalige Hausfrau, während sie die Kokosmasse auf die Oblaten verteilte. Angelockt durch den feinen Duft kamen auch Besucher und Angehörige in die Küche. Hier und da wurden die noch warmen Köstlichkeiten gleich probiert. Aus den CD-Playern klang Rolf Zuckowskis Lied von der Weihnachtsbäckerei. Die Stimmung konnte nicht besser sein. Gegen 17 Uhr verließen die Plätzchen blechweise den Küchenherd.

Das Verteilen der Plätzchen übernahm Hausleiterin Vera Schmidt selbst, denn die leuchtenden Augen der Bewohner wollte sie sich nicht entgehen lassen. Nach der getanen Arbeit trafen sich die fleißigen Bäcker zum gemütlichen Abschluss. "Für nächstes Jahr lassen wir uns wieder etwas Besonderes einfallen", versprach Hermann Josef Schmidt und erhielt eine einstimmige Zustimmung.

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