Bürgermeister-Wahl in Tholey Hermann Josef Schmidt macht’s nochmal

Tholey · Der amtierende Tholeyer Bürgermeister tritt zum dritten Mal als CDU-Kandidat zur Bürgermeister-Wahl in der Schaumberggemeinde an.

 Bürgermeister Hermann Josef Schmidt an einem Lieblingsort: dem Aussichtssteg auf dem Schaumbergplateau.

Bürgermeister Hermann Josef Schmidt an einem Lieblingsort: dem Aussichtssteg auf dem Schaumbergplateau.

Foto: B&K/Bonenberger/

Nach zwei Amtszeiten ist Schluss: Das hatte sich Hermann Josef Schmidt (CDU) schon vorgenommen, als er 2003 den Chefsessel im Tholeyer Rathaus zum ersten Mal übernahm. Planmäßig wurde er 2010 wiedergewählt und planmäßig wollte er am 30. September nach 16 Jahren als Bürgermeister Abschied nehmen. Die ersten Ideen für den Start in die Pension waren schon gefunden. So sollte es sein. Eigentlich.

Denn nachdem der 62-Jährige im vergangenen Jahr verkündet hatte, dass er zur nächsten Bürgermeisterwahl nicht mehr antreten würde, brachten viele Leute ihr Bedauern darüber zum Ausdruck. „Als nächstes kamen Parteileute auf mich zu“, erinnert sich Schmidt. Diese hakten nach, ob er sich nicht doch noch eine dritte Amtszeit vorstellen könne. Und er konnte. Gemeinsam mit seiner Familie traf er die Entscheidung, nochmal zur Wahl anzutreten. „Ich fühle mich wohl mit der Entscheidung“, sagt er und lächelt. Denn er mag seinen Job. Er sei spannend und vielfältig. Aber verlangt auch einiges ab. Selten unter 70, meist zwischen 70 und 80 Stunden pro Woche ist Hermann Josef Schmidt als Bürgermeister im Einsatz.

Und jetzt kommen noch Wahlkampf-Termine hinzu? Schmidt lächelt und erklärt, dass der Wahlkampf dieses Mal in mehrerer Hinsicht anders sei. So werde es kein klassisches Werbematerial, sondern eine besondere Überraschung für seine Bürger geben. Hausbesuche unternehme er nur zusammen mit den CDU-Kandidaten in den verschiedenen Ortsteilen. Und auch in Sachen Plakate will er getreu seines Slogans „Gemeinsam anpacken“ auf Team-Charakter setzen. Er sei darauf mit Kommunal- und Landespolitikern zu sehen. Einzelporträts soll es keine geben.

Und das, obwohl er bei der Bürgermeister-Wahl in Tholey Einzelkämpfer ist. Denn es gibt keinen Gegenkandidaten. Dass die Menschen trotzdem ein Votum abgeben können, ist dem 62-Jährigen wichtig, wie er betont. „Ich bin der Meinung, Bürgermeister sollen urgewählt werden.“ Da am 26. Mai parallel die Kommunal- und Europawahlen terminiert sind, sei es weder ein großer organisatorischer noch finanzieller Aufwand, auch über den Bürgermeister abstimmen zu lassen.  Genügend Arbeit und Ideen, daran lässt Schmidt keine Zweifel, gebe es auch in einer dritten Amtszeit beziehungsweise in den nächsten fünf Jahren. Dann erreicht Schmidt die Altersgrenze für Bürgermeister.

„Der Schaumberg ist mir ganz wichtig“, sagt der 62-Jährige. Dort sei schon vieles realisiert worden. Aber noch sei er touristisch nicht komplett erschlossen. Entwickeln sollen sich auch die Dörfer der Gemeinde. So ist für Theley eine neue Ortsmitte geplant, auch der Bereich Abtei/Matzenecken in Tholey wird umgestaltet. Es gehe darum, die Attraktivität zu steigern. „Es ist den Leuten anzumerken, dass sie sich dank solcher Projekte wieder wohl fühlen.“ Zum Wohlfühlen gehören aber auch Arbeitsplätze und die Möglichkeit, sich mit der Familie niederzulassen. „Ich möchte weitere Gewerbeflächen erschließen. Und wir brauchen unbedingt Bauplätze, damit die Menschen hier bleiben.“ Die Nachfrage nach  Wohnraum sei groß und könne aktuell nicht erfüllt werden.

Die Gemeinde habe in den zurückliegenden Jahren eine gute Entwicklung genommen. So konnten die Gewerbesteuer-Einnahmen mehr als verdoppelt werden. Hier sieht der Rathauschef weiteres Potenzial. Das touristische Angebot mit Schaumberg, Bad, Abtei oder der Johann-Adams-Mühle könne sich sehen lassen. „Ich hätte aber gerne noch weitere Übernachtungsmöglichkeiten am Schaumberg“, sagt Schmidt. Mit Jugendherberge, Hotel und Ferienwohnungen kommt die Kommune auf etwa 250 Betten. Im Bereich Camping könnte er sich noch ein Angebot vorstellen.

Als eine Herausforderung schätzt der Bürgermeister die Digitalisierung der Verwaltung ein – sowohl intern als auch extern. „Es geht darum, dass die Bürger künftig rund um die Uhr von Zuhause aus ihre Behördenangelegenheiten erledigen können, ohne dafür ins Rathaus gehen zu müssen“. Auch ginge es darum, das Ehrenamt und die Vereine lebendig zu halten. „Künftig wird man über Ortsgrenzen hinweg etwas auf die Beine stellen müssen“, ist der Rathaus-Chef überzeugt.

Auf Ideen, Herausforderungen und Pläne angesprochen, sprudelt es nur so aus Hermann Josef Schmidt heraus. Er ist der dienstälteste Bürgermeister im Landkreis St. Wendel. Und auf dem Weg in die dritte Amtszeit?

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