In Bliesen geht eine Ära zu Ende

Bliesen · Diese Nachricht überraschte Ende vergangener Woche viele: Gerd Rauch wird in der kommenden Saison nicht mehr als Trainer des Volleyball-Drittligisten TV Bliesen arbeiten. Die Suche nach einem Nachfolger dürfte nicht einfach werden.

 Erfolgs-Trainer: Gerd Rauch führte den TV Bliesen von der Bezirksliga bis in die 3. Liga. Am Saison-Ende will er aber Schluss machen. Foto: B&K

Erfolgs-Trainer: Gerd Rauch führte den TV Bliesen von der Bezirksliga bis in die 3. Liga. Am Saison-Ende will er aber Schluss machen. Foto: B&K

Foto: B&K

Die Volleyballer des TV Bliesen und Gerd Rauch. Eigentlich ist das eine ohne das andere kaum vorstellbar. 20 Jahre lang war Rauch (mit zwei kurzen Unterbrechungen) Trainer des TVB. Im Jahr 1995 , als er die Mannschaft übernahm, spielte Bliesen noch in der Bezirksliga. Heute ist der Verein die unangefochtene Nummer eins im Saarland, spielt in der 3. Liga.

Entscheidung reifte lange Zeit

Doch nicht nur die erste Mannschaft machte der 48-Jährige groß. Auch im männlichen Jugendbereich ist der TVB nicht zuletzt dank Rauch seit vielen Jahren unangefochten Spitze im Saarland. Unter anderem gingen aus seiner Jugend-Abteilung Beachvolleyball-Europameister Moritz Reichert und Ex-Bundesligaspieler Tom Weber hervor.

Am Saison-Ende aber wird der Erfolgstrainer seinen Job an den Nagel hängen (wir berichteten). Die Entscheidung, den Platz auf der Trainerbank zu räumen, fiel dabei keineswegs spontan. "Ich habe der Mannschaft bereits vor dieser Runde gesagt, dass dies meine letzte Saison sein könnte", berichtet Rauch. "In der Spielpause über den Jahreswechsel habe ich mich dann endgültig entschieden, aufzuhören."

Als Grund nennt Rauch, dass die Belastung zu groß geworden sei. Nahezu jeden Tag in der Halle, dazu noch die Arbeit im Hintergrund. "Das ist jetzt einfach zu viel geworden. Ich habe überhaupt keine Freizeit mehr", sagt der 48-Jährige. Rauch kümmert sich beim TV Bliesen auch noch um die Jugendarbeit des Vereins, um die Spielbetriebs-Organisation des Drittliga-Teams und er ist zudem 2. Vorsitzender des Fördervereins. Diese Tätigkeiten will er auch weiter ausführen.

Wer sein Nachfolger als Trainer wird, ist derweil noch offen. Rauch kümmert sich gemeinsam mit Matthias Pons (Trainer der zweiten Mannschaft) um die Kandidatensuche. "Wir sondieren derzeit die Lage, mit ein, zwei Leuten haben wir auch schon erste Gespräche geführt", sagt Pons. Die Suche könnte sich schwierig gestalten. "Trainer, die für den Drittliga-Bereich tauglich sind, wachsen im Saarland nicht gerade auf den Bäumen", sagt Rauch. So ist die für die 3. Liga eine B-Lizenz notwendig. "Außerdem wollen wir jemanden, der auch möglichst schon mal auf diesem Niveau gearbeitet hat", sagt Pons. Das aber hat es im Saarland in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Ein Kandidat habe bereits abgewinkt, sagt Pons.

Einer, der immerhin die notwendige Lizenz hat, ist Pons selbst. Der allerdings gibt sich zurückhaltend: "Das ist nicht meine Wunsch-Option. Ich bin kaum älter als die Spieler, habe mit vielen sogar noch selbst auf dem Feld gestanden", sagt Pons. "Und außerdem wünschen wir uns auch einen neuen Impuls von außen."

Kuriose Tabellen-Situation

In den nächsten Tagen soll es weitere Gespräche geben. Allerdings sagt Pons auch: "Die Nachfolgersuche ist derzeit noch nicht das Hauptthema - angesichts des bizarren Tabellenbilds." Das ist in der Tat kurios: Außer den beiden Spitzenteams TGM Mainz-Gonsenheim und TuS Durmersheim stecken alle Mannschaften im Abstiegskampf. Und der Tabellenfünfte TV Bliesen ist da am kommenden Samstag um 20 Uhr beim Vierten TuS Kriftel zu Gast. Das Hinspiel verlor Bliesen knapp mit 2:3. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge (3:2 gegen Konstanz und 3:1 bei Rottenburg II) hofft das Team, nun weitere Zähler für den Ligaverbleib zu holen.

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