Wachablösung in St. Wendel

St. Wendel · Das Tischtennis-Einladungsturnier in St. Wendel bot am Samstag eine Premiere: Erstmals konnte sich Dimitrij Ovtcharov die 5000 Euro Preisgeld sichern. Nach mehreren vergeblichen Anläufen siegte er in einem spannenden Finale gegen Timo Boll.

 Das St. Wendeler Sportzentrum zog am Samstag wieder die Tischtennis-Begeisterten an. Mit Dimitrij Ovtcharov sahen sie einen neuen Sieger. Allerdings blieben einige Plätze auf den Tribünen frei. Foto: Guldner

Das St. Wendeler Sportzentrum zog am Samstag wieder die Tischtennis-Begeisterten an. Mit Dimitrij Ovtcharov sahen sie einen neuen Sieger. Allerdings blieben einige Plätze auf den Tribünen frei. Foto: Guldner

Foto: Guldner

Dimitrij Ovtcharov hat es endlich geschafft! Der zurzeit beste Tischtennis-Spieler Europas hat zum ersten Mal das "Energis-Masters" gewonnen. In den vergangenen Jahren war der 26-Jährige immer an Rekord-Europameister Timo Boll gescheitert. Und auch bei der elften Auflage des Showturniers im Sportzentrum St Wendel hieß das Finale wieder Boll gegen Ovtcharov. Doch dieses Mal behielt der Deutsche mit ukrainischen Wurzeln in einem umkämpften Spiel mit 11:9 im fünften Satz das bessere Ende für sich.

"Es ist mittlerweile eine verdammt harte Nuss, gegen ihn zu spielen. Er ist nicht nur spielerisch sehr stark, sondern auch taktisch und psychologisch", zollte der unterlegene Rekordsieger dem Gewinner Respekt. Auch wenn er direkt nach dem Endspiel mit einem Lächeln auf den Lippen zu seinem Kumpel Ovtcharov lief, um ihm zu gratulieren - während des Spiels merkte man Boll schon an, dass er alles versuchte, gegen seinen großen Rivalen zu gewinnen. "Ich bin froh, hier endlich mal gewonnen zu haben. Ich denke, es war ein ganz gutes Spiel von uns", erklärte der Sieger und freute sich über die 5000 Euro Preisgeld.

Doch nicht nur im Endspiel ging es ernst zur Sache. Insgesamt zeigten alle Teilnehmer eine sehr konzentrierte Vorstellung. Neun nationale und internationale Top-Stars der Szene spielten ab 11 Uhr am Samstag in zwei Gruppen die Halbfinalisten aus. Neben den Alt-Stars Jan-Ove Waldner, Jörgen Persson, Werner Schlager und Chen Weixing sowie den beiden Bundesliga-Spielern Wang Xi und Patrick Baum, die schon zum wiederholten Mal an dem Turnier teilnahmen, sorgte vor allem der Japaner Masato Shiono mit seinen spektakulären Abwehrbällen für Aufsehen.

"Heute kamen vor allem Tischtennis-Begeisterte auf ihre Kosten. Die Show-Einlagen hielten sich in Grenzen", schätzte Oberschiedsrichter Martin Dörrenbächer das Niveau höher ein als im vergangenen Jahr. Dass die Show ein wenig im Hintergrund stand, lag mit Sicherheit auch an der Tatsache, dass Publikumsliebling Steffen Fetzner sich in diesem Jahr aufs Zuschauen beschränkte. Er war in der Vergangenheit immer für den ein oder anderen Lacher in der St. Wendeler Sporthalle verantwortlich.
Shiono verzaubert die Fans

Doch ganz auf die spektakulären Einlagen mussten die Zuschauer nicht verzichten. Masato Shiono verzauberte die Fans im Halbfinale zum Beispiel mit drei spektakulären Abwehrbällen aus der Drehung. An der deutlichen 1:3-Niederlage gegen Timo Boll änderte dies aber nichts.

Auch Altmeister Jörgen Persson bot dem Publikum, das nicht ganz so zahlreich wie in den Vorjahren erschienen war, im zweiten Halbfinale einige klasse Ballwechsel. Nach seiner Viersatz-Niederlage gegen den späteren Gewinner musste der Schwede aber zugeben, dass "die jungen Spieler mittlerweile einfach zu hart und zu schnell" spielen. Dementsprechend gewann am Ende mit Ovtcharov auch der jüngste Spieler.

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