Er verzweifelt an den Grenzen seines Wissens

St Wendel · Die großen Stabfiguren sind handgefertigt, das Stück ist bestens geeignet, um die Diskussion des Faust-Themas zu vertiefen: Marlowes Faust-Sage diente dem Hohenloher Figurentheater als Basis für sein Stück.

 Mit großen Stabfiguren kommt der Faust des Hohenloher Figurentheaters auf die Bühne in St. Wendel. Foto: Hohenloher Figurentheater

Mit großen Stabfiguren kommt der Faust des Hohenloher Figurentheaters auf die Bühne in St. Wendel. Foto: Hohenloher Figurentheater

Foto: Hohenloher Figurentheater

Im Rahmen der St. Wendeler Figurentheatertage wird das Stück "Dr. Johannes Faust" im Mia-Münster-Haus in St. Wendel gespiel. Und zwar am Samstag, 7. November, um 20 Uhr. Die Aufführung des Hohenloher Figurentheaters beruht auf einer, als Drama, von dem Engländer Marlowe im Jahre 1589 unter dem Titel "Dr. Faustus" bearbeiteten Sage, die als Volksschauspiel weite Verbreitung fand. Besonders die Puppenspieler bedienten sich gerne dieses Stoffes. Gespielt wird mit großen handgefertigten Stabfiguren, welche in einer mittelalterlichen Welt und deren Vorstellung von Gut und Böse eindrucksvoll agieren.

Ausgehungert nach starken und besiegten Seelen rudert der vermoderte Fährmann Charon in seinem leeren Kahn über den Fluss Styx. Ihn verlangt es nach höllisch kostbarer Fracht. Pluto , fettleibiger Höllenfürst, weiß um ein williges Opfer für magische Künste und "Teufelswerk". In seinem Studierzimmer wandert rastlos und ringend Doktor Faustus, sich den Grenzen seines Wissens und seiner Unwissenheit bewusst und daran verzweifelnd.

Nur zu schnell schlägt er in den blutbesiegelten Pakt mit dem Bösen ein, hastet auf den Irrweg zur angeblichen Vollkommenheit. Macht und Gold, Wein und Weib: In vollen Zügen schlürft er den dargebotenen Kelch der frevelhaften Lebensfreuden, lässt sich von Mephisto auf den teuflischen Pfad führen. Nach zwölf Jahren erkennt er den Irrtum. Trotz der Erkenntnis rettet ihn auch die Reue nicht Er verfällt erneut der Versuchung und hat verspielt.

Der Spiegel, den ihm Mephisto vorhält, zeigt den alten Gelehrten, der sein Leben im schönen Schein, in vorgegaukelten Träumen verwirkt hat. Unerbittlich reißt die feurige Flammenhand Dr. Faust in den Höllenschlund.

Die neunzigminütige Aufführung ist als Einstieg zur weiteren Beschäftigung mit dem Faust-Thema bestens geeignet. Außerdem gewähre sie Einblicke in Theaterinhalte der Vergangenheit und sichere damit die Erhaltung und Weiterführung wertvoller Traditionen des Puppenspiels, heißt es in einer Mitteilung der Stadt St. Wendel .

Eintrittskarten für die Abendveranstaltung sind zum Preis von fünf Euro für Jugendliche (ab zwölf Jahren) und zehn Euro für Erwachsene an der Abendkasse erhältlich. Info und Kartenreservierung: Tel. (0 68 51) 8 09 19 30 oder 8 01 51 02.

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