Übers Zeugnis reden und Ängste nehmen

Dillingen · Bei der Aktion „Talk to me“ hatten Dillinger Schüler am Freitag die Möglichkeit, mit Sozialpädagogen über ihr Zeugnis zu sprechen. Im lockeren Rahmen sollten Ängste und Sorgen am Tag der Zeugnisvergabe aufgefangen werden.

 Streetworker Matthias Schindel (links) und Inna Isaew von der Stadtjugendpflege Dillingen. Foto: Sara Lonsdorfer

Streetworker Matthias Schindel (links) und Inna Isaew von der Stadtjugendpflege Dillingen. Foto: Sara Lonsdorfer

Foto: Sara Lonsdorfer

"Talk to me" lautete das Motto der Aktion des Arbeitskreises zur Integration von Kindern und Jugendlichen gestern in Dillingen. In den Räumlichkeiten der Fachstelle Jugend konnten die Schüler bei alkoholfreiem Glühpunsch und Kuchen mit Sozialarbeitern und einer Schulpsychologin über die Noten auf ihrem Halbjahreszeugnis reden.

Auch wenn der Zulauf sich im Rahmen hielt, sei vor allem der Kurzkontakt wichtig, sagte Dieter Rust von der Stadtjugendpflege Dillingen. So wollten die Mitarbeiter des Arbeitskreises, der sich aus sieben sozialen Einrichtungen zusammensetzt, auch auf ihre Freizeitangebote wie Jugendtreffs und Workshops hinweisen. "Es geht vor allem darum, präsent zu sein", sagt Streetworker Matthias Schindel, "den Jugendlichen zu zeigen, was in Dillingen alles los ist." So biete der Deutsch-Ausländische Treff der Awo zum Beispiel regelmäßig Schülerhilfe, Jugendtreffs und Medienprojekte an.

"Die Zusammenarbeit der sozialen Organisationen und Einrichtungen ist enorm wichtig", sagt Schulpsychologin Sabine Hesidens-Lion, "besonders in der Zeit vor und nach der Zeugnisvergabe." Sie rät Eltern, deren Kinder mit schlechten Noten nach Hause kommen, keinesfalls Druck auszuüben und zu schimpfen, sondern im Gespräch gemeinsam mit dem Kind nach Lösungen zu suchen. "Das Halbjahreszeugnis ist ja oft ein Warnschuss. Bis zum Schuljahresende ist noch viel möglich", sagt die Psychologin.

Zum Dillinger Arbeitskreis gehört auch Kriminalhauptkommissar Michael Rupp, Ansprechpartner für Jugendliche in Sachen Cyber-Mobbing. "Zeugnisse sind oft Auslöser für Hänseleien und Mobbing", weiß der Leiter des Sachgebietes für Jugend- und Gewaltkriminalität. Er rät Opfern, sich keinesfalls zu isolieren, sondern das Gespräch mit Lehrern, Eltern oder Polizei suchen.

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