Heilige Drei Könige kommen nicht Sternsinger bringen Segen kontaktlos

Türkismühle · Die Sternsinger-Aktion anlässlich des Dreikönigstags verläuft in Corona-Zeiten anders als gewohnt. In Türkismühle gestalteten die Kinder dennoch den Gottesdienst mit – unter Beachtung der AHA-Regeln.

 Die Sternsinger gestalteten den Segensgottesdienst in der katholischen Türkismühler Pfarrkirche mit.

Die Sternsinger gestalteten den Segensgottesdienst in der katholischen Türkismühler Pfarrkirche mit.

Foto: Frank Faber

Die Sternsinger müssen wegen Corona deutschlandweit zuhause bleiben. Auch in Pfarreiengemeinschaft am Bostalsee können die kleinen Könige nicht von Tür zu Tür ziehen, um den Segen in die Häuser zu bringen und Spenden für Kinder in Not zu sammeln. „Das war schon schön. Es ist schade, dass wir jetzt nicht als Könige durch das Dorf gehen können“, bedauert Sternsingerin Katharina Dietz aus Bosen. Dennoch hat sie gemeinsam mit den Sternsinger-Kindern Mara und Hanna am Samstag den Segensgottesdienst der Pfarreiengemeinschaft am Bostalsee in der Pfarrkirche Türkismühle mitgestaltet.

Im Gotteshaus haben sich die Kommunionkinder mit ihren Eltern versammelt. Die Glocke bimmelt und Organist Michael Dietz intoniert das Lied „Nun freut euch ihr Christen“. Auch die Kopien der Könige aus dem Morgenland müssen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen und nehmen mit Abstand im Altarraum Platz. „Wir eröffnen die Sternsinger-Aktion und feiern gleichzeitig das Fest der Heiligen Drei Könige“, sagt Pastoralreferentin Maria Leidinger. Zudem freut sie sich über eine der wenigen Möglichkeiten, die Kommunionkinder persönlich zu sehen. Leidinger erzählt ihnen die Geschichte, wie vor mehr als 2000 Jahren drei Könige einen leuchtenden Stern gefolgt sind. Er führte sie nach Bethlehem, wo sie laut der Bibel und anderen Erzählungen das neugeborene Jesuskind mit Maria und Josef gefunden haben. „Sie haben kostbare Geschenke mitgebracht“, so Leidinger.

Um anderen Kindern ein Geschenk zu machen, denen es nicht so gut geht, geht es auch bei der traditionellen Sternsinger-Aktion. „Wir dürfen zwar nicht von Tür zu Tür gehen und um eine Gabe bitten. Das Projekt wollen wir trotzdem weiter unterstützen“, erläutert Leidinger. „Segen bringen – Segen sein, Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“ ist das Motto der 63. Sternsinger-Aktion. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO schätzt, dass mehr als 1,5 Millionen Ukrainer mangels heimischer Perspektiven im Ausland arbeiten. Die Migranten füllen Lücken auf den Arbeitsmärkten im Ausland. Etwa in der Pflege, in der Landwirtschaft oder in der Fleischindustrie. Rund zwei Millionen Kinder, schätzt die Caritas Ukraine, wachsen wegen der Arbeitsmigration in dem osteuropäischen Land mit nur einem Elternteil, bei Großeltern, anderen Verwandten oder in Pflegefamilien auf. „Mit der Aktion sollen Möglichkeiten geschaffen werden, damit die Kinder wieder zuhause lernen können“, so Leidinger. Für die Christen sei das Sternsingerprojekt eine Chance, sich weltweit zu engagieren.

Anschließend segnet die Pastoralreferentin die Aufkleber 20*C+M+B+21. Diese werden nun von zivilen Königen kontaktlos in Neunkirchen/Nahe, Selbach, Eiweiler, Gonnesweiler, Bosen, Eckelhausen und Türkismühle verteilt. Gespendet werden kann im Internet. „Hier findet man die Aktion unserer Pfarreiengemeinschaft und über das Pfarrbüro in Neunkirchen/Nahe bis zum 28. Februar“, teilt Leidinger mit. Gerade in dieser so turbulenten Zeit sei der Segen der Sternsinger wichtiger denn je, meint sie.

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