Indienhilfe Obere Nahe In Indien herrscht Angst vor Virus und Hunger

Hoppstädten-Weiersbach · Corona trifft den Subkontinent mit voller Wucht. Die Indienhilfe Obere Nahe will daher weitere Spenden aquirieren.

 Pater Franklin (rechts)  an seiner Wirkungsstätte in Indien.

Pater Franklin (rechts)  an seiner Wirkungsstätte in Indien.

Foto: Pilar Fathers

Der Rück- und Ausblick der Indienhilfe Obere Nahe ist vor allem optimistisch geprägt. Das erklärt ein Sprecher der Organisation und dankt in einer Mitteilung den langjährigen Unterstützern und neuen Spendern, dass sie dem Verein auch in dieser schwierigen Zeit der Corona-Pandemie die Treue halten. „Gemeinsam werden wir auch in Zukunft unzählige Kinder in Indien aus bitterster Armut befreien und so für ein besseres Leben für viele Kinder sorgen“, heißt es.

Ein Blick nach Indien macht es jedoch schwierig, optimistisch zu bleiben. Die Infektionszahlen steigen weiterhin rasant. Schätzungsweise mehr als 130 Millionen Inder sind bereits infiziert, täglich kommen tausende Neuinfizierte hinzu. Hygiene und Abstandsregeln ließen sich gerade unter den Ärmsten der Armen kaum durchsetzen, berichtet der Sprecher. „Die Angst vor dem Virus und dem täglichen Hunger werden auch in Bhopal immer größer.“

Die Indienhilfe stehe telefonisch und per E-Mail in engem Kontakt mit Pater Franklin und Pater Agnel. Wie sehr Franklins Kinder auf die sichere Unterstützung aus Deutschland angewiesen sind, zeige die Corona-Pandemie überdeutlich. Es habe landesweite Ausgangssperren, die sofortige Schulschließung im Frühjahr, Millionen hungernde Menschen und Plünderungen gegeben. Die Selbstmordrate sei rapide angestieben. „In wenigen Tagen geriet alles aus den Fugen, was Pater Franklin in über 40 Jahren aufgebaut hatte“, sagt der Sprecher.

Zwar kehrten langsam erste Klassen wieder für Stunden in die Schule in Bhopal zurück, wie die vor kurzem geschickten Bilder der Partner-Schule zeigten. Doch die Öffnung gelte nur für die Schüler, die nachmittags wieder nach Hause gehen und nicht auf dem Schulgelände schlafen. Die drei Hostels vor Ort, wo bis zu 800 Jungen und Mädchen im Alter von drei bis 16 Jahren schlafen, essen und auf die weiterführende Schule vorbereitet werden, können ihren Betrieb weiterhin nicht aufnehmen.

 Michael Dietz (stellvertretender Vorsitzender, von links), Pater Agnel, Pater Franklin, Dominik Werle (Vorsitzender).

Michael Dietz (stellvertretender Vorsitzender, von links), Pater Agnel, Pater Franklin, Dominik Werle (Vorsitzender).

Foto: Birgitta Schmidt

Im vergangenen Jahr hat die Indienhilfe 30 000 Euro nach Indien geschickt. Nun möchte die Indienhilfe mit weiteren Spendengeldern helfen, um die Rückkehr der Hostelkinder zu ermöglichen. Pater Franklin habe vereinbart, dass die Lehrer, das Küchenpersonal und Helfer für die Felder und Büffel aktuell die Hälfte ihres Lohnes erhalten. Das sei zwar wenig, reiche aber zum Überleben.

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