Klare Worte aus der Jugendszene in Sachen Kneipen und Kultur

Neunkirchen · Um Kneipen, Kultur und Freizeit ging es am Freitag in einer Diskussionsrunde. Jugendliche präsentierten in der Stummschen Reithalle Vorschläge, um Neunkirchen für sie attraktiver zu machen. Bei den Politikern fanden sie ein offenes Ohr.

 Fabienne Eli (rechts) vom Neunkircher Jugendbeirat stellte in der Stummschen Reithalle zentrale Anliegen der Jugend vor. Foto: Kubek

Fabienne Eli (rechts) vom Neunkircher Jugendbeirat stellte in der Stummschen Reithalle zentrale Anliegen der Jugend vor. Foto: Kubek

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Um Jugendliche in den direkten Dialog mit der Politik zu bringen, hat jetzt der Stadtverband der Jungsozialisten (Jusos) zusammen mit dem Jugendbeirat Neunkirchen eine Diskussionsrunde veranstaltet. Dem Aufruf in die Stummsche Reithalle waren Vertreter der Katholischen und Evangelischen Jugend und des JuZ Neunkirchen sowie der Jugendbeirat Neunkirchen gefolgt. Vertreter aus den Stadtratsfraktionen von SPD, FDP und Grünen, sowie Vertreter der Piraten-Partei und der Jungen Union stellten sich dort den Anliegen der Jugendlichen. Außerdem beteiligten sich Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann, der Beigeordnete Sören Meng und der Neunkircher Landtagsabgeordnete Sebastian Thul (SPD) an der Diskussion.

Ein Dorn im Auge der Jugendlichen, so wurde in der Runde offensichtlich, ist die Bar- und Kneipenszene in Neunkirchen. Fabian Brandt vom Jugendbeirat monierte, dass es in Neunkirchen zwar Kneipen gebe, diese sich aber nicht an Jugendliche richteten. Dieses Problem habe die Politik erkannt und man bedauere, dass es nichts Adäquates für Jugendliche gebe, erklärte Sören Meng. Durch die Ansiedlung der Berufsakademie Saarland seien viele junge Menschen in der Stadt, was man ausnutzen müsse. Man sei aber auch auf die Initiative der Jugendorganisationen angewiesen, so Meng weiter. Der Vorschlag von Sebastian Thul, bereits bestehende Kneipen umzugestalten und auch für Jugendliche attraktiv zu machen, traf im Saal auf breite Zustimmung.

Auch beim zweiten Thema waren sich die Jugendlichen einig: Zu wenig Kulturangebote für junge Leute gebe es in der Stadt, Kultur sei für sie nicht mehr greifbar. Uwe Wagner, Geschäftsführer der Neunkircher Kulturgesellschaft, bot daher den Jugendlichen an, ihm bei der Planung von Veranstaltungen unter die Arme zu greifen. "Ihr habt die Ideen, wir haben das Know-how", so Wagner. Er einigte sich schließlich mit dem JuZ und dem Jugendbeirat darauf, dass man sich zusammenzusetzt und über eine mögliche Zusammenarbeit diskutiert. Das fand in den Reihen der Politik Zuspruch. Man werde die Arbeit des Jugendbeirats unterstützen. "Es wird niemals am Geld scheitern", versicherte Meng den Jugendlichen.

Beim Thema Freizeitfahrten kam man schnell auf einen gemeinsamen Nenner. Die Stadt will eine Facebook-Seite einrichten, um Jugendliche gezielt auf Freizeitangebote aufmerksam zu machen. Außerdem soll es statt einer in Zukunft zwei Broschüren geben, die das Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche vorstellen.

So herrschte an diesem Abend in allen Punkten Einigkeit über das weitere Vorgehen. "Der Auftakt war hervorragend. Das Besprochene muss jetzt umgesetzt und die Veranstaltung wiederholt werden", sagte Michael Jakob, Vorsitzender des Juso-Stadtverbandes, zur SZ. Samuel Ricklin vom JuZ zeigte sich ebenfalls zufrieden, insbesondere wegen des Kooperationsangebots der Kulturgesellschaft. "Der Ball liegt jetzt bei denen. Ich bin gespannt, ob sie wirklich handeln", so Ricklin. Auch Fabienne Eli, Vorsitzende des Jugendbeirats, war glücklich mit dem Ausgang der Gesprächsrunde. "Beide Seiten, also Politik und Jugend, werden jetzt aufeinander zugehen", kündigte sie an.

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