Ein Raum für 50 Kinder

Neunkirchen · Noch immer spielen die „ausgelagerten“ Kinder von St. Vincenz in ihrem Übergangs-Zuhause Marienheim zusammen in einem Saal. Auch wenn der freundlich und farbenfroh ausgestaltet wurde: Die Situation bedeutet Lärm und belastet die Kleinen wie die Großen. Nach den Sommerferien sollen drei Räume zur Verfügung stehen. Für dann noch 34 Kinder.

 Nachmittags-Imbiss für die Tageskinder aus St. Vincenz in ihrem Ausweichquartier. Mit am Tisch im ehemaligen Pfarrsaal im Marienheim sitzt Pastor Michael Wilhelm. Fotos: cle

Nachmittags-Imbiss für die Tageskinder aus St. Vincenz in ihrem Ausweichquartier. Mit am Tisch im ehemaligen Pfarrsaal im Marienheim sitzt Pastor Michael Wilhelm. Fotos: cle

 An die Vorderfront des Marienheims kommt eine Feuertreppe.

An die Vorderfront des Marienheims kommt eine Feuertreppe.

So haben es sich alle Beteiligten nicht vorgestellt: Der Umbau für die Übergangslösung Marienheim zieht sich. Noch haben die Handwerker gar nicht angefangen. Klappt es bis zum neuen Kindergartenjahr? Darauf hoffen Kinder und Eltern der katholischen Kindertagesstätte St. Vincenz, ihr Erzieher-Team und die Leitung der Pfarrgemeinde St. Marien.

Am 28. April sind 14 Vorschulkinder und 36 Kindergartenkinder an den Hüttenberg gekommen. Ihr "Zuhause", der Kindergarten St. Vincenz am Oberen Friedhofsweg, musste aus baulichen Mängeln am Gebäude geräumt und ausgelagert werden (wir berichteten). "Die 50 Kinder sind immer noch in einem Raum untergebracht", hat sich Iris Biehl bei unserer Zeitung gemeldet. Das führe zu einer hohen Lärmbelastung und erschwere das Arbeiten in Gruppen. Iris Biehl hat ihren Enkel als Vorschulkind in St. Vincenz. "Sie haben es so gut wie möglich gemacht", gesteht Iris Biehl den Verantwortlichen zu. Der ehemalige Pfarrsaal wurde freundlich und farbenfroh ausgestattet, ein paar Teppiche liegen, wie wir beim Ortstermin sehen. Und Lob hat Iris Biehl auch fürs Erzieher-Team: "Sie tun, was sie können." Aber es bleibe das ungelöste Raum-Problem.

Als Ausweichquartiere waren drei Räume vorgesehen, die aber noch herzurichten waren. "Der Pfarrer sagte damals, die Handwerker seien startbereit", so Biehl. "Doch nichts ist passiert." Auch Pastor Michael Wilhelm hat mit einem schnelleren Umsetzen gerechnet. "Wir warten immer noch auf die Genehmigung durch die Untere Bauaufsicht", stellt Wilhelm beim Ortstermin mit unserer Zeitung fest, einen dicken Ordner mit dem Schriftverkehr und Plänen dabei. "Das Brandschutzkonzept und die Umbaupläne liegen vor." Es sei auch viel Bürokratie im Spiel: Das Genehmigungsverfahren müsse noch durch zwei Ministerien, die Feuerwehr und die Unfallkasse. Doch jetzt soll zeitnah die Genehmigung kommen. Dann kann es relativ schnell gehen: An der Vorderfront des Marienheims wird eine Feuertreppe installiert. In der mittleren Etage - über dem jetzt genutzten Pfarrsaal - gibt es zwei Durchbrüche für drei Gruppenräume und einem Besprechungsraum der Kita-Leitung.

Im neuen Kindergarten-Jahr wird es keine Neuaufnahmen mehr geben. Mit 34 Kindern - so der aktuelle Stand - wird der Betrieb weitergeführt, bis Sommer 2016 wird er auslaufen. Das Ende für St. Vincenz: Ein Neubau anstelle des maroden Gebäudes im Oberen Friedhofsweg scheint nicht finanzierbar. Die Eltern haben es beim Umzug schon vorausgesehen. Es schmerzt.

Das Personal soll aber eine Zukunft haben, betont Wilhelm: "Wir haben eine Verantwortung." Die Chance: Das Personal von St. Vincenz und von St. Marien - jetzt schon sind beide Einrichtungen räumlich zusammengerückt - werde sich "durchmischen", wie es Wilhelm ausdrückt. Und die freie Leitungsstelle St. Marien wird wohl mit der Leiterin des Kindergartens St. Vincenz, Bianca Dreher, besetzt, zuständig bis Sommer 2016 dann für beide Einrichtungen.

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