Auszeichnung für tolle Jugendarbeit

Limbach · Als erster Reitverein ist der RFV Limbach mit dem zweiten Platz beim Hermann-Neuberger-Preis ausgezeichnet worden. Grund waren die sozialintegrativen Maßnahmen und die Förderung des Nachwuchses. Auch gegen ein Klischee kämpft der Verein dabei an.

 Die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins Limbach am Dienstag beim Kindergartentraining mit der Kindertagesstätte Pusteblume. Das Team um RFV-Jugendwartin Heike Körner (Zweite von links) freute sich über Platz zwei beim Hermann-Neuberger-Preis. Foto: Stefan Holzhauser

Die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins Limbach am Dienstag beim Kindergartentraining mit der Kindertagesstätte Pusteblume. Das Team um RFV-Jugendwartin Heike Körner (Zweite von links) freute sich über Platz zwei beim Hermann-Neuberger-Preis. Foto: Stefan Holzhauser

Foto: Stefan Holzhauser

Vor einer Woche sind an der Sportschule in Saarbrücken die Gewinner des Hermann-Neuberger-Preises ausgezeichnet worden. Zu der Veranstaltung erschien nicht nur viel Prominenz, sondern auch Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Bei der 19. Auflage der Verleihung ging der mit 7500 Euro dotierte erste Platz an die Mädchen- und Frauenfußball-Abteilung des 1. FC Saarbrücken. Gleich dahinter folgte der Reit- und Fahrverein (RFV) Limbach, dessen Verantwortliche sich über 4500 Euro freuen durften.

Heike Körner ist gleichzeitig Jugendwartin beim RFV und beim Pferdesportverband Saar. Sie wurde von dessen Präsidenten dazu animiert, die Bewerbungsunterlagen einzureichen. "Insgesamt war unsere Bewerbung 50 Seiten dick. Ich hatte zunächst gedacht, dass wir als Reitverein keine Chance auf eine Auszeichnung hätten. Schließlich betreiben wir keine Mannschaftssportart. Und Hermann Neuberger war ein Fußballer, der für diesen Sport gelebt hat", meint Körner und ergänzt: "Doch nun sind wir natürlich sehr froh darüber, teilgenommen zu haben und so erfolgreich gewesen zu sein. Es könnte sogar sein, dass dies für uns in Reitkreisen weitere Auszeichnungen nach sich zieht."

Guter Ruf auf mehreren Ebenen

Ausgezeichnet wurde der 1957 gegründete und derzeit 200 Mitglieder starke Verein für seine sozialintegrativen Maßnahmen und für die Förderung des Nachwuchses. "Das ist die erste Auszeichnung für einen Reitverein. Das Preisgeld wollen wir für die Basis und kleine Ponys verwenden, die wir für die Arbeit mit den Kindergartenkindern benötigen", berichtete Körner, deren Verein sich gleich auf mehreren Ebenen einen guten Ruf erworben hat. Es gibt zum einen ein Jugendförder-Programm, um auch Jungs zum Reiten zu bringen. So soll dem Vorurteil entgegengetreten werden, Reiten sei für Jungs uncool und ein Mädchensport. Der zweite Eckpunkt beim RFV Limbach war der Aufbau eines Jugendteams. Dabei engagieren sich Jugendliche ehrenamtlich im Verein und können auch ihre reiterlichen Fähigkeiten steigern. Dies hat zur Folge, dass beim mittlerweile gegründeten Jugendteam Saar 13 der 15 Jugendlichen vom RFV kommen.

Und dann gibt es auch noch das Projekt "Kids in Bewegung", das vom Landesportverband für das Saarland (LSVS) ins Leben gerufen und anfänglich auch unterstützt wurde. Im Moment führen der Landrat und die Gemeinde dieses Projekt weiter. Dabei sind Woche für Woche Kinder der Kindertagesstätte Pusteblume aus Limbach beim RFV zu Gast. Die dabei anwesenden Erzieherinnen haben mittlerweile die Amateurreit-Ausbildung bestritten und dürfen nun auch im Training mitarbeiten. Bereits seit 2009 sind die Kinder beim Reitverein zu Besuch und lernen dabei, verantwortungsvoll mit den Ponys umzugehen und sich dabei weiterzuentwickeln.

Integration als großes Ziel

´Auch die Integration benachteiligter Familien sowie von Reitern mit Handicap oder Migrationshintergrund wird beim RFV Limbach groß geschrieben. Damit auch künftig Talente zum Leistungssport kommen - Niklas Betz (Springreiten) und Vanessa Körner (Dressur) sind deutschlandweit erfolgreich - hofft der Verein auf die Unterstützung von Sponsoren.

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