Spurensuche: St. Wendel im frühen Mittelalter

Otzenhausen. In der spätrömischen Zeit erlebte unsere Region eine besondere Blütezeit: Zwischen 293 bis 381 nach Christus, mit Unterbrechungen bis ins Jahr 393 war Trier Regierungssitz der weströmischen Kaiser und größte römische Stadt nördlich der Alpen. Gleichzeitig trug diese Hoch-Zeit schon ihren Niedergang in sich

 So könnten sie ausgesehen haben, die Menschen in der Epoche der Franken, die Kostüme dieser drei Männer sind originalgetreu nachgearbeitet. Foto: Europäische Akademie Otzenhausen

So könnten sie ausgesehen haben, die Menschen in der Epoche der Franken, die Kostüme dieser drei Männer sind originalgetreu nachgearbeitet. Foto: Europäische Akademie Otzenhausen

Otzenhausen. In der spätrömischen Zeit erlebte unsere Region eine besondere Blütezeit: Zwischen 293 bis 381 nach Christus, mit Unterbrechungen bis ins Jahr 393 war Trier Regierungssitz der weströmischen Kaiser und größte römische Stadt nördlich der Alpen. Gleichzeitig trug diese Hoch-Zeit schon ihren Niedergang in sich. Von Osten bedrängten germanische Stämme ab dem dritten Jahrhundert das weströmische Reich. Dieses konnte sich letzten Endes nicht mehr gegen die Übermacht wehren und etwas Neues entstand: das Königreich der Franken, eines germanischen Großstamms.Wie es zu dieser Entwicklung kam und wie das Leben im frühen Mittelalter - der fränkischen Epoche - im Allgemeinen und in unserer Region im Besonderen ausgesehen hat, ist Thema eines Seminars am Samstag, 12. November, in der Europäischen Akademie Otzenhausen. Auf dem Programm stehen Vorträge und eine Exkursion zu den Orten fränkischen Lebens im St. Wendeler Land, die auch separat mitgemacht werden kann. Los geht es am Samstag um neun Uhr. Manfred Peter gibt einen historischen Überblick über die fränkische Epoche. Anschließend berichtet der Historiker Johannes Naumann über die Franken im St. Wendeler Land. Um 14 Uhr macht sich eine Exkursion auf die Suche nach den Spuren der Franken.

Wie konnte sich das Reich der Franken, ein Verbund germanischer Stämme, auf dem Gebiet des weströmischen Reiches zur neuen Großmacht entwickeln? Welche Veränderungen brachte die neue Zeit für die einheimische gallo-römische Bevölkerung mit sich? Welche Rolle spielte das Christentum im frühen Mittelalter, und wie ging die Verdrängung der alten heidnischen Religion durch die neue christliche vonstatten? Was hat es mit dem legendenumwobenen Leben und Wirken des heiligen Wendelin auf sich, nach dem unsere Region und ihre Kreisstadt benannt sind? Wie ist die älteste Abtei Deutschlands in Tholey entstanden? Diese und andere Fragen werden auf einer Reise ins frühe Mittelalter angesprochen, zu der alle Interessierten eingeladen sind.

Dieses Seminar folgt auf eines zur keltischen sowie eines zur römischen Epoche und ist Teil einer Reihe, in der die 2500-jährige Kulturgeschichte des St. Wendeler Landes thematisiert wird. Ziel dieser Seminarreihe ist es, die vielen Bruchstücke der Geschichte im St. Wendeler Land zusammenzusetzen und aus diesem Puzzle eine große Erzählung zu erstellen.

Weitere Seminare zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie zur europäischen Epoche werden im nächsten Jahr folgen. Sie finden unter der Federführung der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land und in Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie Otzenhausen sowie der Stiftung europäische Kultur und Bildung statt. vf

Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro. Die Teilnahme nur an der Exkursion kostet einschließlich Mittagessen 25 Euro. Weitere Infos und Anmeldungen: Europäische Akademie Otzenhausen, Telefon (0 68 73) 66 24 47, E-Mail: matern@eso-otzenhausen.de.

eao-otzenhausen.de

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