Spurensuche: Als die Ritter herrschten

Otzenhausen. Von rund 500 vor bis 962 nach Christus wurde die Region von verschiedenen Völkern beherrscht: den Kelten (der Stamm der Treverer), den Römern und schließlich den Germanen (in einem großen Teil Europas der Stamm der Franken)

 Ein Relikt aus dem Mittelalter, die Liebenburg. Foto: Gemeinde

Ein Relikt aus dem Mittelalter, die Liebenburg. Foto: Gemeinde

Otzenhausen. Von rund 500 vor bis 962 nach Christus wurde die Region von verschiedenen Völkern beherrscht: den Kelten (der Stamm der Treverer), den Römern und schließlich den Germanen (in einem großen Teil Europas der Stamm der Franken). Nach dem Tod des berühmtesten Frankenherrschers, des Kaisers Karls des Großen, im Jahre 814 wurde das Frankenreich immer weiter aufgeteilt und zersplitterte. Mit der Krönung Ottos I. im Jahre 962 entstand daraus etwas Neues: das Heilige Römische Reich Deutscher Nation.Dabei handelte es sich nicht um ein "Reich" im Sinne beispielsweise des Römer- oder Frankenreiches, sondern es wurde von einem Kaiser und den "Reichsständen" (Fürsten, freie Städte, Grafen und Ritterorden) zusammengehalten.

Was hat das Leben im späten und ausgehenden Mittelalter ausgemacht? Zeugen dieser Zeit finden wir überall in unserem Land: (einst) stolze Burgen, von denen aus das Land beherrscht wurde. Mittelalterfeste, die den Besuchern das Leben einer längst vergangenen Zeit nahebringen. Und natürlich die waffenstarrenden tapferen Ritter, die als Symbole für diese Zeit stehen und deren Leben und Wirken Stoff für zahlreiche Filme und Bücher bietet.

Aber war das wirklich alles, was diese Zeit hervorgebracht hat? Und wie realistisch ist überhaupt das Bild, das wir aus den Medien und von zahlreichen Festen kennen? Diese und andere Fragen werden auf einer "Spurensuche" im Mittelalter angesprochen, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Am Samstag, 14. Januar, ab neun Uhr gibt es in der Europäischen Akademie Otzenhausen einen Überblick über die Geschichte des "Reiches" im Allgemeinen und für die Region im Besonderen. Auf einer Exkursion am Nachmittag statten die Teilnehmer nicht nur hiesigen Burgen einen Besuch ab, sondern mit der Basilika St. Wendel auch einem kirchlichen Bau, der schon zu früheren Zeiten Zielort für Wallfahrten, aber auch Zentrum eines regen Markttreibens war.

Da ein eintägiges Seminar nur die groben Züge der Geschichte wiedergeben kann, werden in diesem Zusammenhang auch an historischen Orten im St. Wendeler Land vertiefende Vorträge über bestimmte Einzelthemen gehalten.

Den Anfang macht am 15. Februar um 19 Uhr der Autor Werner Martin im Cusanushaus St. Wendel mit "Cusanus und seine Beziehung zu St. Wendel". Der Eintritt ist frei.

Dieses Seminar zu den Rittern im Mittelalter folgt auf je eines zur keltischen, römischen und fränkischen Epoche und ist Teil einer Reihe, in der die 2500-jährige Kulturgeschichte des St. Wendeler Landes thematisiert wird. Ziel dieser Seminarreihe ist es, die vielen Bruchstücke der Geschichte im St. Wendeler Land zusammenzusetzen und aus diesem Puzzle eine große Erzählung zu erstellen.

Ein abschließendes Seminar zur europäischen Epoche ist für den 3. März geplant. Sie finden unter der Federführung der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (Kulani) und in Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie Otzenhausen sowie der Stiftung europäische Kultur und Bildung statt. red

Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro. Die Teilnahme nur an der Exkursion kostet einschließlich Mittagessen 25 Euro. Weitere Infos und Anmeldungen: Europäische Akademie Otzenhausen unter der Telefonnummer (0 68 73) 66 24 47, E-Mail: matern@eso-otzenhausen.de.

eao-otzenhausen.de