Sparen, aber die Bäder erhalten

Saarbrücken. Angesichts der hohen Schulden muss die Stadt Saarbrücken bei den Bädern kräftig sparen. Das hat Peter Bauer, Chef der SPD-Fraktion, gestern Abend im Stadtrat betont. Die Bäder machten jährlich Verluste von 3,4 Millionen Euro. "Im Durchschnitt wird jeder Schwimmbadbesuch mit 7,70 Euro bezuschusst", hatte er zuvor in einer Pressemitteilung erklärt

Saarbrücken. Angesichts der hohen Schulden muss die Stadt Saarbrücken bei den Bädern kräftig sparen. Das hat Peter Bauer, Chef der SPD-Fraktion, gestern Abend im Stadtrat betont. Die Bäder machten jährlich Verluste von 3,4 Millionen Euro. "Im Durchschnitt wird jeder Schwimmbadbesuch mit 7,70 Euro bezuschusst", hatte er zuvor in einer Pressemitteilung erklärt. Er begrüßte, dass nun Arbeitsgruppen aus Verwaltung, Vereinen und Politik gemeinsam eine Lösung suchen. Maßnahmen, um die Bäderverwaltung schlanker zu machen und die Attraktivität der Bäder zu verbessern, habe die Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken (BBS) kürzlich auf den Weg gebracht. Nun gehe es darum, mit Einzelmaßnahmen so viel Geld zu sparen, dass kein Bad geschlossen werden muss.Der Haushaltssanierungsplan bis 2020 sieht Einsparungen bei den Bädern in Höhe von 800 000 Euro vor. Die Gutachter hatten vorgeschlagen, das Freibad in Dudweiler und das Altenkesseler Kombibad zu schließen sowie in der Bäderverwaltung zu sparen. CDU-Fraktionschef Peter Strobel kritisierte im Stadtrat scharf, dass das Gutachten ohne Ausschreibung ausgerechnet an den Betreiber des Erlebnisbads Calypso, die Firma GMF, vergeben worden sei. Sportdezernent Harald Schindel (Linke) könne nicht so tun, als sei die Auftragsvergabe nur Sache der BBS. Schließlich sei er deren Aufsichtsratschef. Es sei ein großer Fehler gewesen, in dem Gutachten nur die städtischen Bäder, nicht aber das Calypso zu untersuchen.

Die Fraktionen waren sich während der Sitzung einig, dass alle Sparmöglichkeiten in der Bäderverwaltung genutzt werden müssen. Dezernent Schindel sagte: "Niemand möchte ein Bad schließen." Der Stadtrat habe nach den Verhandlungen der Verwaltung mit den Vereinen das letzte Wort. Die Gespräche sollten noch am Abend in Dudweiler fortgesetzt werden. sm

Foto: A. Wakeford

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