Saubere Energien sorgen für dicke Luft im St. Wendeler Land

St. Wendel. Der Landkreis St. Wendel setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Davon sollen die Kommunen, die Firmen und letztlich auch die Menschen in der Region profitieren. Ein Baustein hin zum Null-Emissions-Landkreis ist die Gründung des Vereins Zukunfts-Energie-Netzwerk St. Wendeler Land

St. Wendel. Der Landkreis St. Wendel setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Davon sollen die Kommunen, die Firmen und letztlich auch die Menschen in der Region profitieren. Ein Baustein hin zum Null-Emissions-Landkreis ist die Gründung des Vereins Zukunfts-Energie-Netzwerk St. Wendeler Land. Dieser soll alle Interessierten zusammenbringen und die Themen Klimaschutz, regionale Wertschöpfung, erneuerbare Energien voranbringen.Die Vereinsgründung ist für heute vorgesehen. Bei einer Auftaktveranstaltung am Montag, 31. Oktober, 13 Uhr, im St. Wendeler Unternehmerzentrum will sich der Verein vorstellen und um Mitstreiter werben.

SPD: "Klassischer Fehlstart"

Die SPD kritisiert die heutige Gründung. Dazu sei ihre Kreistagsfraktion nicht eingeladen, bemängelt deren Chef Magnus Jung (Foto: B & K/SZ). Das sei ein klassischer Fehlstart für den Ausbau erneuerbarer Energien. Die Gründung sei durch Landrat Udo Recktenwald (CDU, Foto: B & K/SZ) politisch dilettantisch vorbereitet. Der Kreistag sei im Vorfeld nicht ausreichend eingebunden und nur unzureichend informiert worden. So lägen den Ratsmitgliedern keine schriftlichen Informationen vor, welche Ziele mit welchen Strukturen erreicht werden sollten.

Jung wörtlich: "Dies ist umso ärgerlicher, als grundsätzlich Einigkeit darüber besteht, dass im Landkreis zukünftig mehr Energie aus Sonne, Wind und Biomasse produziert werden soll und dass dies auch so weit als möglich in kommunaler Trägerschaft passieren soll." Da gebe es riesige Chancen, aber auch gewaltigen Investitionsbedarf und "sicherlich noch manchen Widerstand zu überwinden". Deshalb sei das Ziel nur zu erreichen, wenn SPD und CDU an einem Strang ziehen. "Dies habe ich mehrmals angeboten - ohne Reaktion."

Zentrale Fragen zu gesellschaftsrechtliche Lösungen zwischen Gemeinden und Landkreis seien noch gar nicht richtig diskutiert. Er befürchte, dass die SPD vor vollendete Tatsachen gestellt werde. Jung: "Mitbestimmung kann aber nicht heißen, dass einer bestimmt und der andere mitmacht. Wir verlangen eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe. Nur so kann - wie beim Ferienpark - ein Erfolg daraus werden."

Der SPD-Fraktionschef fordert, dass bei der Vereinsgründung, an der sich die SPD beteiligen will, kein Vorstand gewählt wird. Auch sollen alle weiteren Entscheidungen bis zu einem klärenden Gespräch zurückgestellt werden.

Landrat: "Missverständnis"

Landrat Recktenwald weist die Kritik zurück. Es gehe heute nur darum, den Verein formal zu gründen - vorbereitend auf den Auftakt am Montag. Eine Vorstandswahl sei noch nicht vorgesehen. Zur Vereinsgründung sei keine der Kreistagsfraktionen eingeladen. Nach der Gründung soll am Montag um Mitglieder geworben werden. Dann seien auch die Parteien geladen. Recktenwald: "Im Verein kann jeder mitmachen, wir schließen niemanden aus. Im Vorstand ist Platz genug, um sich einzubringen. Die Teilnahme möglichst vieler ist doch ausdrücklich erwünscht." Insofern beruhe die SPD-Kritik wohl auf einem Missverständnis.

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