Saitenprofi managt sich selbst

Saarbrücken. Wird der prominenteste saarländische Gitarrist an den elektrifizierten Saiten zwischen Rock und Pop gesucht, braucht man nicht lange zu überlegen: Thomas Blug ist erste Wahl

Saarbrücken. Wird der prominenteste saarländische Gitarrist an den elektrifizierten Saiten zwischen Rock und Pop gesucht, braucht man nicht lange zu überlegen: Thomas Blug ist erste Wahl. Der 1966 geborene Mann mit dem kräftigen Ton und den ultraflinken Fingern wurde 1997 zum "Besten deutschen Rock-Pop-Gitarristen" und 2004 zum "Stratocaster-King of Europe" gekürt, er spielt mit Weltstars wie Ian Paice und Stewart Copeland. Ferner unterhält Thomas eine Band mit dem "Focus"-Tastenmann Tijs van Leer und pflegt im heimischen Saarland mit dem Sänger Piet Eifel sein hervorragendes Deutschrock-Trio Dreist. Klar, dass er gerade jetzt im Sommer bei Freiluft-Festivitäten wie Stadtfesten, Matineen und Soireen besonders gefragt ist - sein Aktionsradius reicht von Saarbrücken (mit Dreist war er gerade beim Nauwieser Fest zugange) über Trier, Darmstadt, Stuttgart, Karlsruhe, Köln bis nach Helsinki. Obwohl der Gitarrist die Atmosphäre von Open-Airs durchaus schätzt, greift er dennoch lieber unter Dach und Fach in die Saiten: "So schön es ist, auf großen Bühnen zu stehen, die Intimität in geschlossenen Räumen finde ich für meine Art von Musik besser." Doch mit den Einsätzen auf den Podien, im Studio und auch als eifrig frequentierter Gitarrendozent im Internet sei die Arbeit eines Saitenprofis längst nicht getan, in der Öffentlichkeit kursiere oft ein ganz falsches romantisches Bild. "Für die Akquise brauche ich mehr Zeit als fürs Spielen", betont Blug. Er habe kein Management und mache sich lieber selbst die Mühe, "weil ich sonst musikalisch nicht machen kann, was mir Spaß macht." Und dann ist längst noch nicht der ganze Papierkram erledigt, den gerade "die Zusammenarbeit mit internationalen Musikern mit sich bringt": Das reiche von den Abrechnungen für "Gema" über die GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten) bis hin zur lästigen Steuererklärung. Kaum verwunderlich, dass Thomas auch Stress sehr wohl kennt, "vor allem wenn Termine sich anhäufen". Doch lerne er, die Anspannung "positiv zu nehmen", und gönne sich Auszeiten. "Ich brauche Bewegung", verrät die chronisch jugendlich wirkende Frohnatur, also sind Radfahren, Joggen und Schwimmen (letzteres bevorzugt im Saarbrücker Totobad) erste Wahl. Und Musikhören ganz privat? "Ich bin keiner, bei dem den ganzen Tag über Musik läuft", betont Thomas Blug. Und wenn, dann höre er "mit unterschiedlichen Ohren" - mal zum Entspannen, mal zum Genießen oder zur Anregung. Die persönlichen Vorlieben reichen vom Jazz eines Miles Davis aus den 1950er-Jahren über Rock à la Steely Dan und Jeff Beck bis in die Gefilde von Drum & Bass. Dass auch da trotz relaxten Abschaltens mancherlei für eigene Kompositionen hängen bleibt, versteht sich bei einem Vollblutmusiker vom Schlag eines Thomas Blug von selbst. "Ich bin keiner, bei dem den ganzen Tag über Musik läuft"Gitarrist Thomas Blug

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