"Oft werden die Mannschaften von Vereinen nicht richtig unterstützt"

Gonnesweiler. Der Jubel war groß am späten Samstagabend auf der Sportanlage des FV Gonnesweiler. Nach zwei langen Turniertagen konnten sich die Fußball-Frauen des SV Steinberg/Deckenhardt im Finale des sechsten Kreispokalturniers der SG Bostalsee und des FV Gonnesweiler knapp mit 1:0 gegen den VfR Otzenhausen durchsetzen

 So freuen sich Sieger: Die Mannschaft des SV Steinberg/Deckenhardt feiert den Erfolg beim Kreispokalturnier in Gonnesweiler. Foto: aml

So freuen sich Sieger: Die Mannschaft des SV Steinberg/Deckenhardt feiert den Erfolg beim Kreispokalturnier in Gonnesweiler. Foto: aml

Gonnesweiler. Der Jubel war groß am späten Samstagabend auf der Sportanlage des FV Gonnesweiler. Nach zwei langen Turniertagen konnten sich die Fußball-Frauen des SV Steinberg/Deckenhardt im Finale des sechsten Kreispokalturniers der SG Bostalsee und des FV Gonnesweiler knapp mit 1:0 gegen den VfR Otzenhausen durchsetzen. "Wir stecken mitten in der Vorbereitung, aber ich denke, im letzten Spiel haben die Mädels gezeigt, was sie draufhaben", lobt Harald Meier, der Trainer des Verbandsligisten aus Steinberg, die Leistung seines Teams. Mannschaftsführerin Kirsten Eifler bedankt sich vor allem bei den Veranstaltern: "Wir sind froh, dass es noch Leute gibt, die so ein Turnier veranstalten. Es war eine wirklich faire und schöne Veranstaltung." Schön, fair, und eine äußerst gute Werbung für den Frauenfußball im Landkreis St. Wendel. Und der ist derzeit im Aufwind. "Wir ernten nun die Früchte unserer Arbeit in den vergangenen Jahren", freut sich Gertrud Staub, Referentin für Frauenfußball des Saarländischen Fußballverbandes (SFV). In den letzten Jahren habe es einen enormen Zuwachs sowohl im Frauen- als auch im Mädchenfußball gegeben. Im Kreis St. Wendel würden viele neue Mannschaften gegründet, sagt Staub. Derzeit sind beim Verband 86 Frauenmannschaften gemeldet, Tendenz steigend. Doch so schön diese Zahlen und die unbestreitbar positive Entwicklung der letzten Jahre auch klingen, so sehen sich die Frauenmannschaften doch häufig Problemen gegenüber. Es entsteht der Eindruck, als sei der Frauenfußball in einigen Vereinen nur das fünfte Rad am Wagen. "Natürlich wächst der Frauenfußball, aber oft werden die Mannschaften von den Vereinen nicht richtig unterstützt, sie sind so was wie zweite Mannschaften", zeigt Christian Kulosa, Trainer des VfR Otzenhausen, die Probleme auf, die viele Mannschaften haben. Vor allem der Anfang bei neu gemeldeten Teams sei sehr schwierig. "Wenn man nur 17 oder 18 Spielerinnen hat und es keine zweite Mannschaft gibt, dann wird es bei einigen Verletzungen schwer, einen kompletten Kader zusammenzustellen", erklärt Kulosa. Das Problem wurde auch am Wochenende beim Kreispokalturnier deutlich: Die Bezirksliga-Teams aus Homburg und Riegelsberg traten in der Finalrunde nicht mehr an, da sie nicht genügend Spielerinnen zur Verfügung hatten. Schon in der Vorrunde mussten Spielerinnen der SG Bostalsee bei einigen Mannschaften aushelfen, die mit zu kleinen Kadern angereist waren. Der Frauenfußball im Landkreis St. Wendel ist sicherlich auf dem richtigen Weg, doch es sind immer noch einige Probleme zu bewältigen.

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