Ding Dein Dorf in Saarlouis

Saarlouis · Saarlouiser Jugendliche und Politiker diskutierten im Juz Utopia, wie sie die Stadt verbessern könnten. Themen beim Gespräch von „Ding Dein Dorf“ waren der nächtliche Verkehr, Treffpunkte und die Kirmes.

 Jugendliche aus Saarlouis sammelten Ideen zur Verbesserung der Stadt. Foto: Sara Lonsdorfer

Jugendliche aus Saarlouis sammelten Ideen zur Verbesserung der Stadt. Foto: Sara Lonsdorfer

Foto: Sara Lonsdorfer

Gerade mal 13 Jugendliche hatten im selbstverwalteten Jugendzentrum Utopia in Saarlouis die Möglichkeit genutzt, mit Lokalpolitikern zu diskutieren, was sie in Saarlouis ändern möchten. Neben Oberbürgermeister Roland Henz und Bürgermeister Klaus Pecina waren Mitglieder des Stadtrats sowie ein Streetworker dabei. Das Gespräch war Teil des Projekts "Ding Dein Dorf" des Landesjugendrings, das die Jugendfreundlichkeit der Städte und Gemeinden im Saarland verbessern will. Zunächst konnten Jugendliche in Fragebögen ihren Wohnort bewerten (die SZ berichtete). Im Juz übergaben die Jugendlichen nun ein Zeugnis mit der Note 3,2 an die Stadt.

Nach der Übergabe sammelten die jungen Bürger vor Ort Ideen. Kritik gab es an den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung: Vor allem einen Treffpunkt unter freiem Himmel wünschten sich die anwesenden Jugendlichen - eine Grillhütte im Stadtpark oder woanders, wo sie auch abends Zeit verbringen können, ohne vom Ordnungsamt vertrieben zu werden. OB Henz wehrte ab: "Der Stadtpark ist schließlich auch ein Ort der Entspannung für ältere Bürger. Die Stadt gehört nicht euch allein."

Auch im Außenbereich des Juz sei das Zusammensein am Wochenende nicht möglich, bemerkten die Teenager: Abgesehen davon, dass das Juz um 20 Uhr schließt, empfinden die Jugendlichen den Vorplatz als kahl und unattraktiv. Henz will nun prüfen, ob es möglich ist, eine Bank zu installieren.

Auch der Wunsch, die Kirmes attraktiver zu gestalten, wurde von einigen geäußert. Henz bemerkte, er sei bereits im Gespräch mit den Schaustellern und bemühe sich um Verbesserung. Ein weiteres Thema war eine Graffitiwand. "Sprayer hätten so die Möglichkeit zu üben, ohne Hauswände zu verschmieren", meinte der 23-jährige Manuel Ecker. Die Politiker stimmten alle zu: "Eine Graffitiwand müsste möglich sein", sagte Henz zu.

Auch über den Busverkehr in der Kreisstadt wurde diskutiert. Die Verbindungen in die Ortsteile wären vor allem abends und nachts sehr schlecht. Henz bekannte, von dem Problem zu wissen. Und bemerkte, dass am Öffentlichen Personennahverkehr kaum etwas zu ändern sei; zusätzliche Buslinien würden sich nicht rentieren. Eine mögliche Lösung sieht Henz in Jugend- oder Anrufsammeltaxis . Es werde bereits mit Taxiunternehmen diskutiert, um das Heimkehren für Jugendliche am Wochenende zu verbessern.

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