Geplantes Windrad bei Ihn CDU-Fraktion schreibt offenen Brief an Jost

Wallerfangen · Hintergrund ist das geplante Windrad bei Ihn. Umweltminister soll Rats-Entscheidungen berücksichtigen.

 Auf dem Hirnberg will ein Investor ein Windrad aufstellen. Der Gemeinderat Wallerfangen stimmte dagegen.

Auf dem Hirnberg will ein Investor ein Windrad aufstellen. Der Gemeinderat Wallerfangen stimmte dagegen.

Foto: dpa/Christophe Gateau

In einem offenen Brief an Umweltminister Reinhold Jost (SPD) stellt die CDU-Fraktion im Gemeinderat Wallerfangen wesentliche Gründe gegen ein geplantes Windrad dar. Diese Anlage ist auf dem Hirnberg bei Ihn und Rammelfangen geplant. Sowohl der Ortsrat Ihn-Leidingen lehnte bereits ein Einvernehmen zum Bau ab wie auch der Bauausschuss gemäß Satzung für den Gemeinderat.

Was die Parteien dabei an Kritik äußerten, findet sich zum Teil im Brief der CDU-Fraktionsvorsitzenden Nicole Reiners-Gerard wieder. Trotz der wichtigen Rolle der Energiewende „sollten wir uns jedoch auch immer die Frage stellen, welchen Mehrwert bringt die Errichtung eines Windkraftrades für die Bevölkerung und Gemeinde insgesamt?“, fragt die CDU-Fraktion.

Denn die Anlage mit einer Gesamtfläche von über 20 000 Quadratmetern sei „bei niedrigen Windverhältnissen wie auch in Ihn mit nur schwach-windigen Verhältnissen kaum relevant“.

„Da die Anlage höher als 50 Meter ragt, sind Sie, Herr Minister, als verantwortlicher Entscheider im Genehmigungsverfahren gefragt“, heißt es weiter. Die Akzeptanz der Bevölkerung sei aufgrund von Natur-, Landschaft- und Tierschutz nicht umfassend gegeben. Gefährdet seien bedeutende römische Gebäude sowie Relikte aus der Steinzeit.

Und die 247 Meter hohe Anlage beeinträchtige die touristische Attraktivität des Freilichtmuseums „Sudelfels“, ein keltisches Quellheiligtum. Besonders betroffen seien Zug- und Rastvögelbestände, aber auch Raubvögel und zahlreich vorkommende Fledermausarten.

Darüber hinaus betont die CDU-Fraktion im Schreiben den „Schutz der Bevölkerung“ als Schwerpunkt. Wallerfangen bekenne sich zwar zur anstehenden Zukunft der Großregion und könne einen Beitrag zur Bewältigung der globalen Klimakrise leisten und als Vorbild voranschreiten.

Aber „ein wirklicher Mehrwert der Energiewende und die mit ihren zusammenhängenden Chancen lassen sich nur erzielen, wenn die Interessenvertreter aller Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung in einen permanenten Dialog treten“, heißt es in dem Brief.

„Wir sind davon überzeugt“, schließt das Schreiben an Umweltminister Reinhold Jost, „dass Sie als Verantwortlicher im Lande das Band zu den betroffenen Bewohnern des ländlichen Raums und dem Naturschutz nicht zerschneiden werden. Wir würden uns freuen, wenn Sie bei Ihrer Entscheidung die Belange der Gemeinde wohlwollend berücksichtigen könnten.“

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