In Hüttersdorf wurde eine Gedenktafel wieder aufgestellt Gedenktafel ist wieder an ihrem Platz

Hüttersdorf · Bei einem Luftangriff kamen 1945 rund 200 Zwangsarbeiter ums Leben. An sie erinnert eine Tafel, die für eine Weile verschwunden war.

 Die erneuerte Gedenktafel an der L 143 zwischen Hüttersdorf und Körprich befestigten (von links): Bernd Längler, Wolfram Lang und Heiner Bonnaire.

Die erneuerte Gedenktafel an der L 143 zwischen Hüttersdorf und Körprich befestigten (von links): Bernd Längler, Wolfram Lang und Heiner Bonnaire.

Foto: Dieter Lorig

Die vor einem Jahr entfernte Gedenktafel für getötete russische Zwangsarbeiter wurde an der L 143 zwischen Hüttersdorf und Körprich wieder neu angebracht. Nachdem der Bauhof der Gemeinde Schmelz kürzlich einen Holzpfosten einbetoniert hatte, befestigte der Beigeordnete Wolfram Lang gemeinsam mit Bernd Längler, Mitglied im Landesvorstand Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VdK), und dem pensionierten Gymnasiallehrer Heiner Bonnaire die restaurierte Erinnerungstafel wieder an ihrem früheren Standort. Bonnaire hatte die Tafel vor einem Jahr im Gebüsch gefunden (wir berichteten).

Die Esche, an dem die Tafel ursprünglich hing, musste 2017 aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. 1998 hatten von Bonnaire betreute Schüler des Saarlouiser Stadtgarten-Gymnasiums die Gedenktafel in der Nähe des früheren Hubertushofes erstmals angebracht. Mit ihr wollten sie am früheren Standort eines Arbeitslagers ein Zeichen der Erinnerung an ein tragisches Ereignis setzen. Alliierte Kampfflugzeuge hatten das Lager in Hüttersdorf am 11. Januar 1945 versehentlich bombardiert. Mehr als 200 der 400 in dem Lager internierten Zwangsarbeiter kamen bei dem Luftangriff ums Leben. „Es ist wichtig, dass es an dem Ort, wo über 200 Menschen ihr Leben gelassen haben, auf Dauer eine Gedenktafel gibt“, sagt Lang. „Ein solch schlimmes Ereignis darf auf keinen Fall in Vergessenheit geraten“, mahnt Längler.

Für Bonnaire ist die Erneuerung der Tafel ein Herzensanliegen. „Das sind wir den getöteten Fremdarbeitern und auch den damaligen Schülern des Stadtgarten-Gymnasiums schuldig“, sagte Bonnaire. Der 81-Jährige verlor übrigens 1945 nur wenige Tage nach dem Angriff auf das Hüttersdorfer Lager seinen Patenonkel bei einem erneuten Luftangriff der Aliierten auf den Lebacher Pionierpark. Laut Lang ist geplant, eine größere Info-Tafel mit Details zu dem Luftangriff auf das Hüttersdorfer Lager aufzustellen. „Hierzu werden wir noch einen Standort suchen, von dem aus eine möglichst kurze Anbindung zum Rötel-Wanderweg bestehen sollte“, erläuterte Lang. An der Gestaltung der Info-Tafel sollen der VdK und der Körpricher Heiner Bonnaire mitwirken.

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