Blitzen ambulant oder stationär?

Saarwellingen · Zu seinen Wahlkampfkosten sagte Einzelbewerber Markus Summa: "Ich hab' jetzt noch 32 Euro ." Die Obergrenze liege für ihn bei 3500 Euro . Ausgegeben habe er bisher "3467 Euro und 23 Cent inklusive Mehrwertsteuer".

Unter 10 000 Euro will SPD-Kandidat Manfred Schwinn bleiben. "Die drei Ortsvereine zahlen die Hälfte, die andere Hälfte trage ich selbst privat." Bis Ende der Woche liege er bei 12 000 Euro , sagte Heiko Moutty (CDU ). Sein Anteil betrage 4000 Euro .

Motivation

Was der innere Antrieb für die Bewerbung sei, wollte Thomas Gerber (SR) wissen. "Immer für die Bürger da zu sein", nannte Moutty als sein großes Anliegen. "Die Gemeinde interessiert mich", sagte Summa. Er wolle deshalb die Chance der Urwahl nutzen. "Ansonsten müsste ich einer Partei beitreten und mich in eine Liste eintragen." "Onn Manne, wirscht de Kandidat?", hätten viele Leute gefragt, äußerte sich Schwinn. Mit seiner Frau habe er das besprochen und schließlich entschieden, "dass ich das machen will". Auch habe ihn der bisherige Bürgermeister Mike Philippi "ganz klar ermuntert, die Bewerbung abzugeben".

Verkehr

Die Verkehrssituation in Saarwellingen thematisierte Marc Prams (SZ). Für mobile Blitzer sprach sich Summa aus. Denn "es muss die Geschwindigkeit in Saarwellingen verringert werden, auch in Schwarzenholz und Reisbach". Helfe das nicht, müssten Autofahrer zahlen. Stationäre Blitzersäulen wollte hingegen Moutty "an Ortseingängen und Ortsausgängen und Kindergärten und Schulen". Wie viele?, hakte Gerber nach. "Zehn bis zwölf", antwortete Moutty. Mit zwei bis drei, variabel in den Säulen einsatzbereiten Techniken. Die Einnahmen sollten "auf eine zweckgebundene Haushaltsstelle kommen, für Vereine". Eher für mobile Blitzer war Schwinn. Stationäre hätten einen hohen Kostenfaktor, die wolle er erst, wenn gar nichts mehr helfe.

Bus und Bahn

Mangelhafte Busanbindungen nach Lebach kritisierte Wolfgang Milbrandt, außerdem lange Wartezeiten und fehlende Sitzbänke. Moutty will dafür "bei Verkehrsbetrieben auf der Matte stehen, dass wir beim ÖPNV die Kreisgrenzen aufheben". Er habe bereits mit Verkehrsministerin Anke Rehlinger und Landrat Patrik Lauer darüber gesprochen, sagte Schwinn. Lauer wolle dieses Thema kurzfristig angehen. Es reiche nicht aus, das Thema mal kurzfristig anzupacken, meinte Summa. Man müsse erst feststellen "wie groß der Bedarf ist".

Hilfspolizist

"Was halten Sie davon, einen zweiten Hilfspolizisten einzustellen?", wollte Herrmann Kettenhofen wissen, der viele Jahren den ruhenden und fließenden Verkehr in der Gemeinde überwacht hat. "Wenn der Stellenplan der Gemeinde das hergibt", sagten Schwinn und Moutty. Summa hingegen will mehr Leute ausbilden lassen, um Aufgaben eines Hilfspolizisten auszuüben.

Grubenwasser

"Das Thema Grubenwasser ist ein bisschen untergegangen", hakte Prams nach. Solange nichts sicher ist, will Moutty alles gegen eine Grubenflutung unternehmen. "Der Schutz des Trinkwassers ist oberstes Gebot", sagte Schwinn. Es gelte "alle juristischen Möglichkeiten auszuschöpfen", und notfalls ein eigenes Gutachten erstellen zu lassen. "Wir graben uns quasi selbst das Wasser ab", sagte Summa. "Die Pumpen müssen weiterlaufen", denn "es weiß keiner, was da unten alles ist."

Internet

Für besseres Internet in der Gemeinde sprachen sich alle drei ebenso aus, wie für eine bessere Information der Bürger . Auch der Forderung von Gertrud Freichel nach Maßnahmen gegen den Schwerlastverkehr wollen sie gerecht werden.

Senioren

"Was haben wir davon, wenn wir Sie wählen?", fragte Jörg Ries für Einwohner ab etwa 50. Eine Seniorenmensa als "Treffpunkt für unsere Senioren", sprach Moutty an. "Ich bin ein Freund von Mehrgenerationenhäusern", sagte Summa. Schwinn lobte die Verwaltung für ihre Seniorenarbeit . Allerdings sei ein dafür vorgesehener Bürgerverein gescheitert, denn niemand wollte den Vorsitz machen.

Ehrenamt

Einen wichtigen Aspekt erwähnte Roland Steffen, zuständig für Jugend, Senioren und Soziales. Man solle "nicht so tun, als sei bürgerschaftliches Engagement ohne Bürger umzusetzen". Man könne auch mal sehen, was andere Gemeinden so machen, sagte Summa. Denn "wir sind alle auf dem Weg, Senioren zu werden". Moutty sah Chancen darin, "das Ehrenamt auf gut saarländisch zu eschtamieren". Schwinn wollte einen weiteren Versuch starten, den Bürgerverein doch noch auf den Weg zu bringen.

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