159 Besuche in sechs Wochen

Saarlouis · Der Trierer Weihbischof Robert Brahm hat seine Visitation des katholischen Dekanates Saarlouis begonnen. Etwa alle sechs Jahre bereist ein Weihbischof seine Kirchenbezirke. Die Visitation 2013 ist ein Ortstermin auf der Baustelle.

Die bischöfliche Visitation bis 18. Oktober ist vor allem eine Bestandsaufnahme der kirchlichen Situation im Dekanat Saarlouis. Es umfasst Saarlouis, Bous und Ensdorf, Saarwellingen und Schwalbach mit insgesamt knapp 60 000 Katholiken. Das Bischofsprogramm umfasst 159 Besuchstermine vor allem in den Pfarreien und 16 Messen.

Das Bistum begann 2011 den Umbau der Pfarreien in großräumige Einheiten. Mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten wächst zusammen, was nun zusammengehören soll. Dekanatsreferent Rolf Friedsam sagte bei einer Pressekonferenz, im Dekanat Saarlouis (früher 13 Pfarreien) sei Schwalbach "mutig" den bislang weitesten Weg gegangen. Dort fusionierten die Pfarreien zu einer. Die anderen Pfarreien bilden Pfarreiengemeinschaften.

Bous und Ensdorf mit Dechant Heinz Haser sei weit vorangekommen, sagte Friedsam. Auf dem Weg befänden sich die beiden Saarlouiser Pfarreiengemeinschaften rechts und links der Saar ebenso wie die fünfte Einheit des Dekanates, die Saarwellinger Pfarreien.

Knapp 60 000 Katholiken hat das Dekanat, 68 000 waren es bei der letzten Visitation 2004. Rund 2600 engagieren sich ehrenamtlich; 779 davon singen in kirchlichen Chören, 304 gehören kirchlichen Gremien an, 617 Messdienerinnen und Messdiener gibt es.

6374 Katholiken, gut zehn Prozent, sind Mitglieder kirchlicher Verbände oder Vereine. Je nach Ort besuchen laut Brahm fünf bis 15 Prozent regelmäßig die Sonntagsmesse.

Zum Dekanat gehören weiter eine Lebensberatungsstelle, die Caritas (mit der Oase), die Familienbildungsstätte, zwei Sozialstationen und 16 Kindergärten. Und, wie Haser betonte, eine "etwas stiefmütterlich behandelte" Wallfahrtsstätte auf dem Hasenberg in Ensdorf.

Zur Visitation gehört die Firmung. 845 Jugendliche kämen dafür in Frage, 60 Prozent, 512, werden in sieben Gottesdiensten tatsächlich gefirmt.

Brahm will bei seinen Besuchen nach eigenen Angaben seine "hohe Achtung vor denen, die sich engagieren" zum Ausdruck bringen. "Ich sehe mich als jemand, der anregen will. Aber das muss auch gewollt sein." Sein Lagebild fließt in einen Visitationsbericht ein, den er auf einer Dekanatskonferenz vorstellt.

Brahm hob besonders die starke katholische Bildungsarbeit im Dekanat hervor. Vor fünf Jahren habe sie 14 000 Teilnehmer gehabt, jetzt seien es 21 000. Eine Besonderheit des Dekanates sei das "stark frequentierte" Beichtzentrum in St. Ludwig. Brahm hob weiter die unkonventionellen "Thomasgottesdienste" in der Ludwigskirche hervor, "die Menschen ganz unterschiedlicher Couleur ansprechen. Das kann ich nur unterstützen."

Einen eigenen Geistlichen für die Schulseelsorge in Saarlouis wird es nicht mehr geben, unterstrich Brahm. Ein Thema werde auch die Beziehung der Gemeinden zur Niederlassung der konservativen Petrus-Bruderschaft in Saarlouis sein.

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