„Startbahn 25“ bringt junge Arbeitslose in Gang

Saarlouis · Einen deutlichen Rückgang verzeichnet der Kreis Saarlouis bei der Jugend-Arbeitslosigkeit. Maßgeblich dafür ist das Projekt „Startbahn 25“, das im September 2013 seine Arbeit aufgenommen hatte. 781 junge Leute sind dort bislang beraten und betreut worden.

 Lars Berang streicht seinen FCS-Stuhl in der Werkstatt der „Startbahn 25“ Saarlouis; seine Motivation freut Landrat Patrik Lauer (M.) und Alexander Birkner, Teamleiter im Jobcenter. Foto: J. Bodwing

Lars Berang streicht seinen FCS-Stuhl in der Werkstatt der „Startbahn 25“ Saarlouis; seine Motivation freut Landrat Patrik Lauer (M.) und Alexander Birkner, Teamleiter im Jobcenter. Foto: J. Bodwing

Foto: J. Bodwing

"Es geht uns jetzt kein Jugendlicher mehr durch die Lappen", sagte Landrat Patrik Lauer zufrieden im Besprechungsraum der "Startbahn 25". Denn das 2013 begonnene Projekt habe die Jugend-Arbeitslosigkeit im Kreis Saarlouis von satten 5,6 Prozent auf nun 0,3 reduziert.

Harter Kern ist übrig

Die "Startbahn 25" legte vor gut zwei Jahren los. Bis heute sind 781 junge Menschen betreut und fortgebildet worden. Über 50 Prozent von ihnen habe man in eine Beschäftigung oder schulische Weiterbildung bringen können, sagte Lauer.

"Das ist ein toller Erfolg. Aber jetzt kommen wir an einen relativ harten Kern von etwa 40 Prozent an Jugendlichen, die sehr schwer zu vermitteln sind." Doch auch denen wolle man keine Wahl lassen, in alten Gewohnheiten stecken zu bleiben.

Die "Startbahn 25" sitzt in der Ludwig-Balzer-Allee 15 in Saarlouis . Dort gibt es unter anderen Schulungsräume, Werkstätten, Küche und Pausenraum. Insgesamt 32 Personen kümmern sich um Jugendliche unter 25 Jahren, die Leistungen nach dem SGB II beziehen.

Umfassende Betreuung

Derzeit werden etwa 195 Jugendliche in Werkstätten und Praktika betreut. 20 der Betreuer stellen die beiden Träger Diakonisches Werk und Katholische Erwachsenenbildung (KEB). Neben persönlichen Betreuern gibt es auch Anleiter und Psychologen. Zwölf Fachleute stellt zudem das Jobcenter . Zwei Millionen Euro kostet die "Startbahn 25" pro Jahr, etwa die Hälfte davon sind Fördermittel. Und sie wächst: Seit 2013 wurden die Räumlichkeiten von anfänglich 1300 Quadratmeter auf jetzt 1690 erweitert.

Aktuell kümmert sich die "Startbahn 25" auch darum, 26 Migranten in sinnvolle Tätigkeiten zu integrieren. Deren hohe Motivation, meinte Lauer, ziehe andere mit. Das Konzept habe man im Laufe der Zeit gestrafft, stellte die Referentin des Diakonischen Werkes, Astrid Klein-Nalbach, dar: Nach einem Eignungstest folgt, je nach Begabung, die berufliche Vorbereitung in Werkstätten in den Bereichen Holz, Metall, Farbe oder Hauswirtschaft.

Strenger Wochenplan

Bei manchen müssten erst noch schulische Grundlagen aufgefrischt werden. "Jeder Jugendliche bekommt einen Wochenplan", sagte Andreas Kreutzer, Projektkoordinator bei der KEB. Darin stehe, ob eine tägliche Anwesenheit nötig sei oder nur zu bestimmten Zeiten. Darüber hinaus hilft die "Startbahn 25" bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen. Sie trägt dazu bei, förderliche Strukturen in einen oftmals unpassenden Tagesablauf zu bringen. "Wer nicht kommt, den suchen wir auf", betonte Alexander Birkner, Teamleiter beim Jobcenter : zu Hause oder an bekannten Aufenthaltsorten.

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