Schüler sind kreativ für bessere Mobilität

Fraulautern · Frische Köpfe denken lassen, kann sich schnell lohnen. Diese Erfahrung macht die Martin-Luther-King-Schule in Fraulautern mit dem Projekt „StraßenArt“. Jetzt zogen Schüler und der Kreis als Schulträger eine Zwischenbilanz.

 Teilnehmer des Projektes „StraßenArt“ haben in einer Saarbrücker Werkstatt ein Fahrrad gebaut. Mit einem Test der Radwege zur Schule geht das Projekt jetzt weiter. Foto: Hartmann Jenal

Teilnehmer des Projektes „StraßenArt“ haben in einer Saarbrücker Werkstatt ein Fahrrad gebaut. Mit einem Test der Radwege zur Schule geht das Projekt jetzt weiter. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

"Wir bitten Sie herzlich, darauf zu achten, wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen", so beendete Pascal seinen Part der Präsentation des Langzeit-Projektes "StraßenArt - Mobilität trifft Kunst". Das Experiment an der Martin-Luther-King-Gemeinschaftsschule (MLK) zog Zwischenbilanz. "Wenn sich keiner dran hält, war alles umsonst", schloss Pascal. Dieses Schulprojekt, eine "Zukunftswerkstatt", hat zwei Besonderheiten, die, so hofft Natalie Sadik, Schulentwicklerin beim Kreis, sich als zukunftsweisend herausstellen sollen. Es geht in dem Projekt in vielen Aktionen um Mobilität , um Fortbewegung aller Art, besonders um die An- und Abfahrt an der Schule mit Auto, Bus und Rad. Sie sorgt auf der engen Straße vor der Schule für täglichen Stress, so skizzierte Schulleiter Bernd Schmitz die Ausgangslage.

Mit Mobilität und eben An- und Abfahrt befassten sich die Schüler und entwickelten Ideen zur Entlastung. Die werden auch umgesetzt. "Damit überschreitet dieses Projekt die Grenze des Schulgeländes und geht in den öffentlichen Raum", würdigte Landrat Patrik Lauer. "Wer in der Schule und im Umfeld etwas ändern will, muss sich mit unterschiedlichen Interessen auseinandersetzen." Zum Beispiel denen der Anwohner oder des städtischen Ordnungsamtes. Aber das klappte bestens, versichern die Akteure.

Zweite Besonderheit: Es waren die Schüler selbst, die Ideen entwickelten und umsetzungsreif machten. "Partizipation" sagen die Pädagogen dazu. Lauer: Vor Projektbeginn war eigentlich klar, dass Bushaltestellen verlegt werden müssten. Die Schülerinnen und Schüler fanden aber heraus, dass nicht die Busse das Problem sind, sondern die Eltern mit ihren Autos. "Es ist ja eigentlich ein Witz", sagte Lauer, "dass wir seit Jahren über das Verkehrsproblem vor der Schule klagen, und dann weisen Schüler darauf hin, dass 80 Meter entfernt ein Platz völlig leer steht".

Also wurde ein "Tschüss-Parkplatz" erfunden, auf den nun lebensgroße Figuren auf der Straße hinweisen, ebenso Markierungen im Boden. "Elternlotsen", ältere Schüler , sollen anfahrenden Eltern Nachhilfe leisten. Ein Elternbrief erklärt es. Hinweisschilder sollen noch folgen.

25 Schülerinnen und Schüler , vier Lehrerinnen und Lehrer, die Künstlerin Lioba Amann, Sadik, Anwohner und Vertreter verschiedener Behörden bildeten die Kerntruppe. Das Projekt geht nun weiter. Zusammen mit Schülern des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) werden die MLKler Radwege testen.

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