Opa dichtet auf Moselfränkisch und die Enkel malen

Saarlouis · Der nächste „Saarluier Kalenner“ wartet schon. Die Ausgabe für 2015 hat der Mundartautor Harald Ley aus Picard nun fertiggestellt. Die Texte präsentiert er am Sonntag bei einer Lesung im Gasthaus „Zum Humpen“ in Saarlouis.

 Mundartautor Harald Ley präsentiert seinen „Saarluier Kalenner“, illustriert von seinen Enkelinnen Mara, Thea und Ronja (v.l.). Foto: Ley

Mundartautor Harald Ley präsentiert seinen „Saarluier Kalenner“, illustriert von seinen Enkelinnen Mara, Thea und Ronja (v.l.). Foto: Ley

Foto: Ley

Harald Ley liebt seine "Mammenspròòch": Das in der Saarlouiser Region noch gesprochene Moselfränkisch ist für den Saarlouiser Autor, in Überherrn geboren und aufgewachsen, die Muttersprache - bis er in der Schule "richtiges" Deutsch lernen musste. Verlernt hat er die "Mammenspròòch" dennoch nicht. Seit 1986 schreibt und veröffentlicht er Gedichte und Texte auf Moselfränkisch.

Ley wurde dafür mehrfach ausgezeichnet, er ist Mitglied der Bosener Gruppe und im Verein Gau un Griis bemüht er sich mit anderen um den Fortbestand der moselfränkischen Sprache. Unter anderem mit seinem "Saarluier Kalenner", der seit 2000 erscheint. Hier kann er mit seiner moselfränkischen Sprache experimentieren: Unterschiedliche Gestaltung, aber auch unterschiedliche Textformen sind das Wesen seiner "Kalenner".

Die Ausgabe 2015 mit dem Titel "Aller Aanfank éss schwäer, onn am Enn hat ma't nét leijcht" behandelt verschiedenste Themen: Von der "Äerscht Jòhresbilanz" über eine derbe "Hexennaat", von "Sommergléck" und "Grenzenlos träämen" bis zum "Weingenuss" und einer Übersetzung des Weihnachtsliedes "Ihr Kinderlein kommet" ins Moselfränkische spannt Ley einen bunten Bogen über das Jahr. Dabei reflektiert er Erinnerungen an früher und aktuelle Trends, die ihm begegnen: "Heute macht man Smalltalk, wenn man sich unterhält... fréjer éss ma äänfach bei ennen maaijen gang", heißt es etwa im Monat Mai.

Der liebevoll gestaltete Kalender ist dazu ein echtes Familienprodukt: Harald Ley schreibt und dichtet, illustriert wird der Kalender mit Zeichnungen seiner Enkelinnen Thea (fünf Jahre), Mara (zehn Jahre) und Ronja (13 Jahre), das Layout übernimmt Leys Frau Angelika.

Harald Ley stellt seinen Kalender bei einer Lesung vor, am Sonntag, 16. November, um 16 Uhr, im Gasthaus "Zum Humpen" in der Saarlouiser Altstadt. Der Eintritt ist frei.

Der Kalender ist für acht Euro erhältlich bei Pieper Bücher, Bock & Seip, im "Beaumaraiser Laden", im "Humpen" Saarlouis , bei Zenner & Hilt in Überherrn und beim Autor unter Telefonnummer (0 68 31) 25 15.

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