Nix für Warmduscher

Kreis Saarlouis · So wirklich Lust auf einen Sprung ins kühle Nass verspürt derzeit kaum jemand. Die Freibäder im Kreis haben dennoch geöffnet. Zur großen Freude einiger Besucher, die dort zu gerne ihre Bahnen ziehen.

 Bodo Paulus genießt das Saarwellinger Schwimmbecken ganz für sich allein. Fotos: Carolin Merkel

Bodo Paulus genießt das Saarwellinger Schwimmbecken ganz für sich allein. Fotos: Carolin Merkel

 Christine Emanuel und Udo Hirtz ziehen täglich ihre Bahnen im Wallerfanger Freibad.

Christine Emanuel und Udo Hirtz ziehen täglich ihre Bahnen im Wallerfanger Freibad.

 Dank Saisonkarte fast täglich im Sonnenbad: Renate Welsch aus Neuforweiler.

Dank Saisonkarte fast täglich im Sonnenbad: Renate Welsch aus Neuforweiler.

"Am Wetter kann man nichts ändern, also auf ins Schwimmbad und was für die Gesundheit tun", sagt Christian Straßburger, Schwimmmeister im Wallerfanger Freibad. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage der Saarbrücker Zeitung in einigen Freibädern im Kreis darf er sich über eine kleinen Rekord freuen, weil satte fünf Schwimmer dort gleichzeitig im Wasser Wasser. Mehr als in den anderen Bädern. "Wir haben jeden Tag Badegäste, und bei 23 Grad Wassertemperatur lässt es sich durchaus aushalten", sagt er.

Das weiß unter anderem Christine Emanuel zu schätzen. Seit 40 Jahren verbringt sie die Sommermonate auf dem benachbarten Campingplatz. "Da haben wir, was das Wetter anbelangt, schon einiges mitgemacht. Doch an einen so schlechten August, dazu noch in den Schulferien, kann ich mich nicht erinnern", sagt sie. Sie hat, wie übrigens alle der Befragten, den "heißen" Tipp für alle Freischwimmer: "Ab unter die kalte Dusche und dann, ohne zu zögern, direkt ins Wasser. Das ist herrlich", erklärt Christine Emanuel.

Und genauso macht es Bodo Paulus, der bei einer Wassertemperatur von 20,5 Grad seine Runden im Saarwellinger Freibad zieht. Er ist gegen 10 Uhr der einzige Badegast. "Morgens um 8 Uhr kommen unsere Frühschwimmer, die werden wir bis zum Saisonende auch nicht enttäuschen", betont Kassierer Josef Altmeyer. Zu tun hat er an der Kasse nicht viel. Iris Holz aus Saarwellingen hat, wie die meisten Gäste, die derzeit trotz der kühlen Witterung die Freibäder im Kreis aufsuchen, eine Saisonkarte. "Ich komme, wenn es geht, jeden Morgen und schwimme etwa 25 Minuten. Das tut gut", sagt sie.

"Das Wasser ist doch traumhaft schön, ich gehe jeden Tag rein", erklärt Maria Arweiler. Sie sitzt an der Kasse des Sonnenbads in Steinrausch und freut sich mit jedem Badegast. Die werden übrigens im Sonnenbad mit einer Wassertemperatur von 26 Grad geradezu verwöhnt, wie Schwimmmeister Stefan Thinnes betont. "Der Körper gewöhnt sich ganz schnell an das Wasser, und wenn ich rauskomme, wartet mein Bademantel auf mich", erzählt Renate Welsch aus Neuforweiler. Sie kommt fast jeden Tag ins Sonnenbad und schwimmt eine Stunde, "schließlich muss man was tun, um fit zu bleiben", ruft sie aus dem Wasser.

Gegen elf Uhr fertig mit dem Schwimmtraining und frisch geduscht verlassen Inge Seidel und Annemarie Weber aus Roden das Freibad. "Natürlich könnte das Wetter schöner sein, aber es macht auch so Spaß, sich zu bewegen und etwas für die Gesundheit zu tun", erklärt Inge Seidel.

"Ich glaube, viele Leute haben eine falsche Einstellung zum Freibad. Für die meisten bedeutet ein Besuch vor allem viel Sonne und ein wenig Abkühlung im Wasser. Doch Schwimmen bedeutet für den Körper so viel mehr, stärkt den Herzmuskel und die Abwehr", erklärt Straßburger. Mit einem großen Besucherandrang rechnet er nicht mehr, selbst wenn es noch mal heiß wird. "Die Saison ist gelaufen", sagt er.

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