Cassiopeia, Andromeda und viele, viele Sterne

Saarlouis · Lichtjahre weit ins Universum ging der Blick am Freitagabend auf der Bastion VI am Saaraltarm in Saarlouis. Dort hatte der Astronomie-Verein Cassiopeia in kühler Nacht Teleskope bereitgestellt und Fragen Interessierter beantwortet.

 Die Beobachtungsobjekte des Astronomie-Vereins Cassiopeia befinden sich hoch oben über der Erde. In der Nacht zum Samstag gab der Verein mit Teleskopen Einblicke ins Himmelszelt über Saarlouis. Foto: Johannes A. Bodwing

Die Beobachtungsobjekte des Astronomie-Vereins Cassiopeia befinden sich hoch oben über der Erde. In der Nacht zum Samstag gab der Verein mit Teleskopen Einblicke ins Himmelszelt über Saarlouis. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Dünne grüne Laserstrahlen richten sich Freitagnacht von der Bastion Albrecht in den Himmel über Saarlouis . "Das ist das Himmels-W", erklärt jemand im Dunkeln. Fünf helle Sterne sind das, die in etwa über dem Max-Planck-Gymnasium stehen, jedoch 19,4 Lichtjahre entfernt im All. Diese Sternformation trägt den Namen Cassiopeia. So heißt auch der Saarlouiser Verein, der am Freitag in Kooperation mit der VHS Saarlouis eine Handvoll professioneller Teleskope aufbaute. Für ihr 1,5 Meter langes Dobson-Teleskop mit 30 Zentimeter Durchmesser hatte Margit Müller die Rückbank ihres Kleinwagens umgelegt. Später war es in einem Gestell am Boden eingeklinkt. Andere Mitglieder stellten computergesteuerte Teleskope auf Dreibeinstative.

Doch erst einmal war Geduld gefragt. Am Abend hing noch eine dichte Wolkendecke vor dem Sternenzelt. "Wir hoffen auf Lücken zwischen den Wolken", meinte da Margit Müller. "Aber gegen Zehn soll es aufklaren." "Wo muss ich da reinschauen?", fragte eine ältere Frau, als es endlich Nacht war und sich helle Sterne zeigten. "Wir haben davon in der Zeitung gelesen", erklärte sie und ihre Begleiterin. Behutsam gingen sie in der Dunkelheit von Teleskop zu Teleskop und dabei vom Andromedanebel zu Cassiopeia und einem Nebel weit draußen im Universum.

Auch nachts scheint die Sonne, nur auf der anderen Seite der Erde. In ihrem Kern wird Wasserstoff zu Helium, erfuhr ein Grüppchen im Dunkeln auf der Bastion. Ein Lichtteilchen, das entsteht, brauche wegen des Innendrucks bis zu 40 000 Jahre, bis es an die Sonnenoberfläche komme. Und dann noch einmal acht Minuten, bis es die Erde erreicht.

Mit rasender Geschwindigkeit sauste die Beobachtergruppe am Freitag durch den Raum, ohne sich zu bewegen. Denn allein durch die Drehung der Erde um ihre Achse seien wir etwa 900 Stundenkilometer schnell, erklärte Margit Müller. "Und auf der Bahn um die Sonne bewegen wir uns mit etwa 107 000 Kilometer pro Stunde."

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